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Kerretta: Exiscens (Review)

Artist:

Kerretta

Kerretta: Exiscens
Album:

Exiscens

Medium: CD/Download/Limitiert/LP farbig/LP+DL-Code
Stil:

Instrumentaler Experimental- und Post-Rock

Label: Golden Antenna
Spieldauer: 41:26
Erschienen: 14.12.2018
Website: [Link]

Als erstes ist Ekel-Alarm angesagt – bei diesem abgenagten Rohfleisch-Cover.
Es ist wirklich kein ansehnliches und für alle Vegetarier und Veganer völlig unverträgliches, unverdaubares Cover, das auf LP-Größe auch noch seine ganze schreckliche Intention besonders anschaulich verbreitet.

Doch das pure Entsetzen erwartet uns, wenn wir hinter oder in dieses Cover vordringen, den LP-großen Einleger herausnehmen, von dem uns ein „kuscheltieriges“ Kälbchen-Gesicht in voller Größe anblickt – das wohl kurze Zeit später den Weg gehen musste, der uns vom Frontcover schrecklich präsentiert wird. Die „Exiscens“-LP von KERRETTA, welche dann als limitierte Version auf unserem Plattenteller rotiert, erstrahlt noch dazu auf blutrotem 180g-Vinyl.

Im Grunde bleibt trotz dieses erstmals so abstoßenden Covers – die anderen Motive der KERRETTA-Alben waren immer deutlich naturverbundener – musikalisch bei dem neuseeländischen Trio aus Auckland (zum Glück) alles beim Alten. Die Jungs spielen astreinen, recht dunkel gewandeten Post Rock mit vielen experimentellen Klangspielereien und Stimmungswechseln – es schrammelt, schmettert, kracht, frickelt, wummert, brummt, brodelt und erhebt sich immer wieder zu monumentalen Breitwänden, die entweder in der ewigen Finsternis verschwinden oder als eruptiver Vulkanausbruch zwischen unseren Boxen explodiert.
MOGWAI oder ISIS sind nie zu weit entfernt, aber auch niemals zu nah an KERRETTA dran. Noch dazu sorgt ein hochgradig gelungenes Mastering für genau den rechten Sound, der je nach gewünschter Stimmung mal so richtig fett, dann wieder zerbrechlich und clean klingt.

„Nothing Seismic“ lebt beispielsweise anfangs von ruhigen akustischen Klängen bis ein wildes Bassfeuerwerk den Seismographen gehörig ausschlagen lässt – so als würde sich der nächste Tsunami ankündigen.
Bei „The Trouble With Us“ wird genau die umgekehrte Variante angewandt und die feurige Anfangsstimmung verfliegt zum Ende hin wie zarte Kiff-Rauchwölkchen mit getragenen Psyche-Sounds.
Und dass auch schwebende Ambient-Streicheleinheiten für KERRETTA seit ihrem zehnjährigen Bestehen nichts Neues sind, ist den Insidern, welche dem neuseeländischen Post Rock dieses Trios schon länger verbunden sind, garantiert bekannt.

FAZIT: Ein wieder mal beeindruckendes Post-Rock-Album des Auckland-Trios KERRETTA, die seit nunmehr zehn Jahren beständig gute, dem Post Rock seine besten Seiten abverlangende Musik schaffen. Besonders reizvoll als streng limitiertes, farbiges Vinyl (plus Download-Code)! Aber über das eklige Cover sollten wir noch einmal sprechen, Jungs! Das Kälbchengesicht im Inneren von „Exiscens“ würde besser zu der Musik passen als die eklige, rohe Schlachteplatte auf der Covervorderseite.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3292x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (20:27):
  • Uncapital (4:56)
  • The Trouble With Us (6:31)
  • Are We Lost (4:42)
  • Nothing Seismic (4:18)
  • Seite B (20:59):
  • The Guardsmen (5:57)
  • Chroma Queens (4:05)
  • Ornithomancy (5:36)
  • From Elbow To Claw (5:21)

Besetzung:

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