Partner
Services
Statistiken
Wir
MoLD: Horrors (Review)
Artist: | MoLD |
|
Album: | Horrors |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Hardrock / Death Metal |
|
Label: | GMR / Sound Pollution | |
Spieldauer: | 49:20 | |
Erschienen: | 26.07.2019 | |
Website: | [Link] |
Diese Schweden haben nicht nur den klischeehaften (auf Skandinavien bezogen) Winter-Blues, sondern machen auch Musik, die sich so nennen lässt. Auf "Horrors" vereinen sich nämlich Proto Metal vom Schlage Blue Cheers respektive frühster Doom von Black Sabbath oder den Amerikanern Pentagram mit Stilmitteln aus dem ganz traditionellen Zwölftakter-Milieu , und für ein erstes Album wirkt die Chose nicht nur handwerklich souverän gemacht, sondern besitzt sogar einen eigenen Charakter, der weiter ausgeprägt ist als bei den meisten Newcomern.
Für die Texte der Gruppe musste gleichwohl mal wieder der Blick in die Abgründe der menschlichen Seele herhalten, wofür sich MOLD von David Lynchs Filmen einer- und der grellen Science-Fiction-Ästhetik von The Cramps andererseits anregen ließen. Die elf von Altmeister Tomas Skogsberg (Entombed, u.v.m.) im geschichtsträchtigen Sunlight Studio produzierten Tracks verbreiten in der Tat etwas von dem schimmligen Mief ("mold") klassischer SweDeath-Alben, die Anfang der 1990er ebenfalls dort entstanden sind - obwohl Metalcore-Experte und Gitarren-Flummi Alan Douches das Mastering in den Vereinigten Staaten übernahm - und stellen somit auch eine dreckige Alternative zum mittlerweile klischierten Vintage-Rock-Sound stilistisch ähnlicher Acts dar
Die Produktion von "Horrors" vereint also Schmutz und Brillanz, wobei man letztere natürlich nicht jederzeit als Prädikat aufs Songwriting der Band übertragen kann, denn das wäre angesichts der gerade erst begonnenen Karriere der Stockholmer vermessen. Wer sich einen unaufgeregten Crossover aus all den angeführten Bands und Stilen vorstellen kann, sollte zuvorderst mit dem Titelstück der Platte in die Materie MOLD einsteigen und sich dann über das kauzige 'Long Shiny Knives' und den sehr griffigen, späten Höhepunkt 'Mischief and Disbelief' bis zum morbid unterhaltsamen Rauswerfer 'Rock N Roll Monster' hangeln, um eventuell eine neue Liebe in sich entflammen zu spüren.
FAZIT: MOLD bieten auf ihrem Einstand eine schlüssige wie eigensinnige Mischung aus anachronistischem Hardrock bzw. Doom in seinen Kinderschuhen und der Klangästhetik des Todesblei ihrer Heimat. Kompositorisch ist vor diesem Hintergrund noch nicht das Optimum erreicht, aber ein bruchsicherer Grundstein gelegt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Horsemen Riding
- Love Hungry Man
- Long Shiny Knives
- Horrors
- Locomotive
- Black Forest
- Hush Now
- Breaking Bones
- Roadkill
- Mischief and Disbelief
- Rock N Roll Monster
- Horrors (2019) - 10/15 Punkten
-
keine Interviews