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Morast: Il Nostro Silenzio (Review)
Artist: | Morast |
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Album: | Il Nostro Silenzio |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black / Death Metal |
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Label: | Totenmusik / Ván | |
Spieldauer: | 35:24 | |
Erschienen: | 20.09.2019 | |
Website: | [Link] |
Wie so oft beim zweiten Album einer Band müssen nichtssagende Komparative wie "wütender" oder "düsterer" zur Bewerbung herhalten, aber im Fall von MORAST treffen sie tatsächlich zu. Der Nachfolger des 2017 erschienenen ersten Longplayers ("Ancestral Void") dürften die emporstrebenden Vertreter des neuen und nicht nur deutschen Black Metal mit DIY- bzw. Hardcore-Vibes ein gutes Stück voranbringen.
Die Musiker aus dem Nordrhein-Westfälischen verarbeiten in ihren aktuellen Songs innere Monologe, die im Kreis bzw. letzten Endes meistens auch Sande verlaufen, als roten Themenfaden, und starten mit dem bleischweren 'A Farewell' relativ ungewöhnlich. Eingedenk der rauen, gut verständlichen Vocals von Frontmann F. handelt es sich beim Opener von "Il Nostro Silenzio" um ein intensives wie mustergültiges Stück Dark Hardcore mit kräftigem Doom-Einschlag, der seine Kraft vor allem aus schreitender Monotonie zieht.
Steht hier die Stimme im Brennpunkt, fallen während 'Cut' die fast post-punkig luftigen Gitarrenparts auf, die MORAST immer wieder zwischen der schleppenden Tagesordnung einbauen. Das flirrende Intro-Riff des Titelstücks täuscht ohne Rhythmusbegleitung zunächst eine rasante Nummer an, aber nichts da - MORAST bleiben dem Kriechgang treu, ehe 'RLS' (Restless Legs Syndrome) sowohl perkussiv als auch narrativ geprägt ist. Stehen hier noch Stimme und Text im vordergrund, folgt mit 'Nachtluft' die zweifellos forscheste und auch wütendste Nummer.
'November' greift im Anschluss den erzählerischen Duktus erneut auf, den dieses Album noch vor allem anderen (seiner abgründigen Heaviness und stimmigen Gesamtästhetik) als herausragendes Werk zwischen mehreren Genre-Stühlen im Besonderen auszeichnet. Sämtliche Tracks sind etwas länger als üblich, worin sich lediglich die Umsicht und Liebe der Musiker zu kompositorischen Feinheiten ausdrückt, während die Produktion von "Il Nostro Silenzio" passende Finsternis verbreitet. Secrets Of The Moons Gitarrist Michael Zech erweist sich als Knöpfedreher zusammen mit Victor Bullok von Dark Fortress, der die Aufnahmen masterte, einmal mehr als neues Sound-Traumteam im extremen Bereich.
FAZIT: Black Doom vom Feinsten - MORAST haben mit "Il Nostro Silenzio" nach nur einem Demo und der bemerkenswerten Bathory-Tribut-Split mit den Szene-Platzhirschen Ultha ein Album über die Stimmen in unseren Köpfen herausgebracht, mit dem sie sich fortan auch als eindringliches Live-Event etablieren sollten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Farewell
- Cut
- Il Nostro Silenzio
- RLS
- Nachtluft
- November
- Il Nostro Silenzio (2019) - 13/15 Punkten
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