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My Life With The Thrill Kill Kult: The House Of Strange Affairs (Review)

Artist:

My Life With The Thrill Kill Kult

My Life With The Thrill Kill Kult: The House Of Strange Affairs
Album:

The House Of Strange Affairs

Medium: CD/Download
Stil:

Electro

Label: Sleazebox / Tag
Spieldauer: 61:14
Erschienen: 15.02.2019
Website: -

Die Chicagoer Firma Wax Trax! Records ist Legende, und MY LIFE WITH THE THRILL KILL KULT waren neben Front 242 oder den frühen KMFDM bekanntlich die erfolgreichsten Exponate des Labels. Die Band hat ihr Schaffen im Grunde nie niedergelegt, über die Jahre hin jedoch wie so ziemlich alle ihre Kollegen an musikgeschichtlicher Bedeutung verloren, während andere ihre innovative Fackel weitertrugen.

Nichtsdestoweniger gibt es kein schlechtes MLWTTKK-Album, Punkt - und auch das Dutzend neuer Songs, das "The House Of Strange Affairs" bietet, darf sich kein Electro-Industrial-Fan entgehenlassen, der 2019 mitreden möchte. Obwohl die neuen Impulse mittlerweile anderswo gesetzt werden, sind die altgedienten Amerikaner immer noch für manche Überraschung gut.

Abgesehen von der programmatischen Single 'The Chains Of Fame', in der das Projekt seine vertrauten Trümpfe souverän ausspielt, fallen die die zerdehnte Eröffnung 'Gold to Grey', die gerade wegen des schiefen Gesangs wie eine Mischung aus heroinabhängigen Ministry und den Neo-Folkern Current93 anmutet, oder 'Treat Street' mit seinen funky Disco-Grooves und Mundharmonika-Einwürfen als typische Kuriositäten auf.

Die vielen Stampfer, etwa das schleppende 'Forbidden Saints' und das flottere 'Studio 21', wurden ungeachtet ihrer direkt zugänglichen Art fantasievoll und gewohnt vielschichtig mit Sprachsamples und Ähnlichem arrangiert, weisen zwingende Hooklines auf und spannen in textlicher Hinsicht jene weiten Bögen, die MLWTTKK schon immer zu mehr machten als einer weiteren reinen EBM-Kapelle für schwüle Zappel-Nächte.

Es geht um sexuellen Abartigkeiten den postmodernen Zeitgeist und auch ein bisschen die seit Ewigkeiten heraufbeschworene Endzeit, bloß dass das nunmehrige Quintett kein einheitlich schwarzes Bild von der unmittelbaren Zukunft zeichnet. In den Vorstellungen von Franke Nardiello und Co. leben wir bald in einer Welt, wie sie die oft trashigen Science-Fiction-Streifen der 1970 und 80er beschrieben haben. Wahrscheinlich wurde zur Inspiration für das Album mal wieder die eigene Videokassettensammlung durchstöbert.

Das Ergebnis ist ein dementsprechend …

FAZIT: … beispielloses Stück Retro-Futurismus im Industrial-light Kontext - MY LIFE WITH THE THRILL KILL KULT schaffen es auch nach all den Jahren noch, mit einem immerhin eine Stunde dauernden Album ununterbrochen bei der Stange zu halten. Sound-Modernismus, wie man ihn von schätzungsweise 30 Jahren verstand, dermaßen spritzig fürs Jetzt aufzubereiten, das gelingt im Grunde sonst niemandem.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2089x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Gold to Grey
  • Forbidden Saints
  • Treat Street
  • The Chains of Fame
  • Strange Affairs
  • It's Me Holly
  • Studio 21
  • Year of the Klown
  • Royal Skull
  • Hanging Hearts
  • Under a Crown
  • Am I Dead

Besetzung:

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