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Noseholes: Ant And End (Review)
Artist: | Noseholes |
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Album: | Ant And End |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie / Noise Rock |
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Label: | ChuChu | |
Spieldauer: | 23:28 | |
Erschienen: | 17.05.2019 | |
Website: | [Link] |
Die Bekloppten sind zurück: NOSEHOLES' "Danger Dance" ist noch gar nicht so alt und folgte gleichsam unmittelbar auf die Debüt-EP der hanseatischen Formation, doch der Nachfolger liegt bereits vor. Der Vorwurf der Stagnation gilt für "Ant And End" nur bedingt, weil der darauf gebotene Stil so selten ist, dass man es den Urhebern nicht krummnehmen kann, wie sie ihren Proto-Post-Punk-Schuh herunterspielen.
Bei NOSEHOLES bleibt alles Dada - bewusster, wenngleich eindeutig aufgesetzter Dilettantismus, denn hier sind hörbar Könner am Werk. Das flotte Getänzel von 'Ant And End' und 'Glimmering Mamba' ist in seiner penetranten Eingängigkeit richtiggehend enervierend, so wie es sich NOSEHOLES anscheinend bereits mit dem Opener 'Snowsuit Ranger' auf die Fahnen geschrieben haben. In diesem Sinn geht die Band meistens vor und tut gut daran, denn es ist ihre Königsdisziplin, in der ihr mit 'Jackson 4' kurz vor Schluss auch ein kleiner Hit gelingt.
Das primitiv-perkussive 'IQ Model' entpuppt sich als geschmackvoller Minimal Wave im Geiste der frühen 1980er und steht auch textlich ganz im Zeichen der Plastik-Dekadenz der damaligen Zeit, aber weniger ersprießliches erlaubt sich die Combo auch - das fast nur auf Sprechgesang und Saxofon-Einfwürfen beruhende 'Vacuum Flies' und den ähnlich drögen Filler 'Baked Beans' zum Schluss. Was sämtliche, ausnahmslos kurze Kompositionen sozusagen klammert, ist außerordentlich verspieltes und darum hörenswertes Bassspiel; es steht sehr oft im Vordergrund (siehe etwa 'Casino E Vino' und das fast völlig instrumentale Fragment 'Radio Universe'), während die Gitarren nur atmosphärische (funkige) Tupfer setzen und ZooSea Cide mit görenhafter Stimme plappert, trällert und nölt.
Solch altertümliche Disco-Sounds, wie die Hamburger sie schaffen, versetzen in einen einerseits naive, andererseits von Desillusion geprägte Ära, deren heranwachsene Generation ihr Heil in nächtlichem Neonlicht beim Abzappeln suchte - und wenn "Ant And End" einen besonderen Wert hat, dann liegt dieser weniger auf der rein musikalischen als einer kulturellen Ebene, nämlich …
FAZIT: Abgesehen von der Naivität ist die heutige Jugend in ihrer eskapistischen Art gar nicht so anders wie jene der Zeit, derer sich diese Band widmet, auch wenn Post-Millenials andere Fluchtangebote wahrnehmen als Musik der Art, die "Ant And End" bietet. Dementsprechend bleiben NOSEHOLE auch in Zukunft nur einem Nischenpublikum vorbehalten, doch das schmälert ihren Unterhaltungswert nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Snowsuit Ranger
- IQ Model
- Ant And End
- Vacuum Flies
- Glimmering Mamba
- Casino E Vino
- Radio Universe
- Jackson 4
- Baked Beans
- Danger Dance (2018) - 2/15 Punkten
- Ant And End (2019) - 11/15 Punkten
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