Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Ofdrykkja: Gryningsvisor (Review)

Artist:

Ofdrykkja

Ofdrykkja: Gryningsvisor
Album:

Gryningsvisor

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Folk

Label: AOP / Edel
Spieldauer: 61:23
Erschienen: 29.11.2019
Website: [Link]

Verbrechen und nachfolgende Knastaufenthalte, Rauschmittelabhängigkeit, autoaggressives Verhalten und passend dazu öffentliche Aufrufe zur Selbstzerstörung - das sind Schlagwörter, mit denen sich OFDRYKKJA bewerben lassen und den Verdacht wecken, substanzlose Skandalnudeln zu sein. Die Schweden gerieren sich aber nicht zur breitbeinigen Haudrauf-Kapelle, mit der man schlecht Kirschen essen kann, sondern spielen eine Mischung aus atmosphärischem Black Metal mit Folk-Versatzstücken, wofür solche Images zunächst einmal ungewöhnlich wirken.

Bei "Gryningsvisor" handelt es sich schon um das dritte Album der Gruppe nach dem Debüt "A Life Worth Losing" 2011 und einer zweiten Scheibe mit dem Titel "Irrfärd" (2016, "Irrfahrt"). "Balladen des Morgengrauens" so sinngemäß der Titel, sind die enthaltenen Tracks in gewisser Weise wirklich - dämmerhaft, ruhig getragen und nicht ohne zumindest leise Ambient-Qualitäten, gerade wegen ihres überwiegend minimalistischen Aufbaus.

Verzerrte Gitarren schrammeln allenthalben im Hintergrund und bewusst lo-fi gegenüber den clean gespielten Parts. Analog dazu wechseln sich typische Screams, die ebenfalls zurückhaltend im Mix eingebettet wurden, mit an Tenhi oder diverse Projekte aus dem Stall von Nordvis (dort würde die Chose auch reibungslos unterkommen) gemahnendem melodischen Gesang ab.

"Gryningsvisor" wirkt in seiner Gesamtheit wie vertonte Läuterung: durchweg melancholisch, aber nie erdrückend und am Ende sogar fast hoffnungsvoll. Das gilt insbesondere für jene Momente, in denen sich eine betörende Frauenstimme (Miranda Samuelsson) in halbwegs tänzerischem Singsang ergeht …

FAZIT: Außergewöhnlich, exzentrisch und unerwartet intim angesichts ihres Images sind OFDRYKKJA beim Erstkontakt. Wer abseitigen Nordic Folk liebt und sich nicht vor Stilelementen aus dem ganz frühen Schwarzmetalluniversum scheut, muss diese Band unbedingt kennenlernen. "Gryningsvisor" bietet sich in den kalten Monaten des ausklingenden Jahres 2019 und darüber hinaus zuallererst an.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3789x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Skymningsvisa
  • The Swan
  • Swallowed By The Night
  • Ensam
  • Wither
  • In i natten
  • As The Northern Wind Cries
  • Herr Mannelig
  • Våra minnens klagosång
  • Köldvisa
  • Grey
  • Gryningsvisa

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!