Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Seratones: Power (Review)

Artist:

Seratones

Seratones: Power
Album:

Power

Medium: CD/Download
Stil:

Art Rock / Pop

Label: New West / PIAS / Rough Trade
Spieldauer: 33:20
Erschienen: 23.08.2019
Website: [Link]

Nach ihrem 2016 veröffentlichten ersten Album"Get Gone" wurden SERATONES auch deshalb über die Vintage-Rock-Szene hinaus auf Händen getragen, weil sie als bestechende Live-Band mit vielfältigen Einflüssen ein deutlich breiteres Publikum ansprachen als durchschnittliche Acts aus demselben Milieu. Diese Einschätzung verhärtet sich nun beim Hören des Nachfolgers, der obendrein eine Menge potenzieller Hits enthält und nicht nur deshalb zu den reizvollsten Kreuz-und-quer-Platten des ersten Halbjahrs 2019 gehört. Dass sich sowohl die Besetzung als auch der Arbeitsablauf innerhalb der Gruppe veränderte, schlug sich logischerweise auf die Ausrichtung von "Power" nieder.

Die Doo-Wop- bzw. Retro-Soul-Momente im Fahrwasser von Amy Winehouse ('Fear', 'Lie To My Face') sind eigentlich die blassesten Tracks der Platte, auch wenn 'Over You' in gleicher Weise als Vorzeige-Song für einen cheesy Blaxploitation-Film funktionieren könnte, wie der hämmernde Antreiber 'Power' mit Fuzz-Bass und anachronistischem Synthesizer neben Streicher-Tuschs jedem "James Bond"-Soundtrack zur Zierde gereichen würden.

Die Gänsehaut-Texte (größtenteils über soziale und politische Spannungen) im Verbund mit der nicht minder aufwühlenden Stimme von Frontfrau AJ Haynes sind an und für sich schon die halbe Miete, denn SERATONES können aufgrund dieser Basis fast nichts falschmachen. Selbst das nicht richtig aus den Puschen kommende 'Permission' und die behäbige Abschlussballade 'Crossfire sind' ihretwegen unbedingt hörenswert, dem lebensfrohen Big-Beat-Highlight 'Gotta Get To Know Ya' steht der anachronistische Disco-Feger 'Sad Boi' gegenüber, derweil der flotte und mindestens halb mit elektronischen Klangerzeugern realisierte Tanzflächenfeger 'Heart Attack' an Lana Del Rey auf Koks denken lässt.

FAZIT: Konstant hymnisch, Motown-hittig und experimentell zugleich, hinsichtlich ihres Ethos Punk und in Sachen Songwriting Pop mit künstlerischem Anspruch, sowohl dreckig als auch piekfein, kratzig bis sensibel, innovativ und traditionell … das alles sind SERATONES auf ihrem von Cage The Elephants Gitarrist Brad Schulz Zweitling, einem Album für scheuklappenfreie Entdecker, die am Ende des Tages doch nichts so sehr lieben wie einen zeitlosen Song mit gewaltigem Hook.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2469x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Fear
  • Power
  • Heart Attack
  • Lie To My Face
  • Gotta Get To Know Ya
  • Over You
  • Permission
  • Sad Boi
  • Who Are You Know
  • Crossfire

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Power (2019) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!