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Silversun Pickups: Widow‘s Weeds (Review)

Artist:

Silversun Pickups

Silversun Pickups: Widow‘s Weeds
Album:

Widow‘s Weeds

Medium: CD/Download
Stil:

Indie Rock

Label: New Machine
Spieldauer: 44:27
Erschienen: 21.06.2019
Website: [Link]

Auf ihrem fünften Album haben SILVERSUN PICKUPS anscheinend endlich zu sich selbst gefunden. Die Gruppe aus Los Angeles um Sänger und Gitarrist Brian Aubert, einen erst kürzlich therapierten und jetzt trockenen Alkoholiker, widmet sich auf "Widow's Weeds" kathartischen Auseinandersetzung mit harten Schicksalsschlägen, um psychisch gestärkt voranzuschreiten, Minderwertigkeitskomplexe und Ohnmachtsgefühle zu überwinden, was der Hörer fühlen muss und auf sich übertragen kann, so er möchte.

Das Album birgt ein außerordentliches Identifikationspotenzial in sich, weil SILVERSUN PICKUPS einfach verteufelt gute Songs geschrieben haben. Das Quartett setzt nicht mehr so verbissen auf Synthesizer wie in den Liedern ihres letzten Albums, schraubt seine charakteristische Dramatik und Spannung jedoch weiter hoch. Die Platte zündet mit einiger Verzögerung, nachdem man mit den bisherigen Exponaten der Diskografie von SILVERSUN PICKUPS immer relativ schnell warm wurde.

Das Material wirkt insgesamt introvertierter, aber Melodien und mehr oder minder orchestrale Arrangements (nicht zuletzt aufgrund des Streicher-Duo - Geiger Paul Cartwright und Cellist Matt Booker - als nunmehr integralem Bestandteil der Gruppe) stehen weiterhin im Zentrum der Kompositionen. Auf der einen Seite stehen das unterschwellig aggressive 'Songbirds' und das nicht weniger dringliche 'It Doesn't Matter Why' (klingt dezent nach Arcade Fire), auf der anderen das ausufernde 'Straw Man' und die sachte Aufbruchsstimmung von 'Don't Know Yet.

"Widow's Weeds" ist launenhaft hier ('Freakazoid'), unzweideutig hoffnungsfroh (Titelstück) dort -und immer spannend, derweil die Protagonisten Schönheit und Eleganz wiederholt mit harschen Momenten zerschlagen

Produzenten-Veteran Butch Vig (Nirvana, the Smashing Pumpkins, Garbage) hat vor allem die Akustikparts hervorragend klar in Szene gesetzt und die Band endgültig aus dem Nimbus der Lo-Fi-Verfechter gezerrt; umgekehrt fehlen "Widow‘s Weeds" aber genauso wenig jene Ecken und Kanten, die wahrlich alternative Rockmusik ausmachen. Der Vorwurf, SILVERSUN PICKUPS seien ein halbgarer Abklatsch der Smashing Pumpkins, der gerade zu ihrer Anfangszeit immer mal wieder aufkam, ist spätestens nun nicht mehr haltbar.

FAZIT: Höchst ambitioniert und emotional zeigen sich SILVERSUN PICKUPS 2019. Die Band behält ihre Indie-Marschroute weiter bei, hat aber an Dramatik und Opulenz, zugleich aber auch paradoxerweise Ruhe gewonnen. All dies kulminierte wie beiläufig in den tiefgehendsten Songs ihrer bisherigen Laufbahn - alles richtig gemacht!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2380x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Neon Wound
  • It Doesn’t Matter Why
  • Freakazoid
  • Don’t Know Yet
  • Straw Man
  • Bag Of Bones
  • Widow’s Weeds
  • Songbirds
  • Simpatico
  • We Are Chameleons

Besetzung:

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