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Skylake: In Orbit (Review)

Artist:

Skylake

Skylake: In Orbit
Album:

In Orbit

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Freia
Spieldauer: 44:23
Erschienen: 22.02.2019
Website: [Link]

Sogenannter Alternative Rock von Bands, die nach der Jahrtausendwende gegründet wurden, ist stets mit Vorsicht zu genießen, weil im Grunde eher beliebiges Geplätscher als eine Alternative zu irgendetwas. SKYLAKE existieren erst seit 2015 und legt nun ein erstes Album vor, das sich wohltuend vom Gros des mit der verfänglichen Genre-Bezeichnung etikettierten Zeugs abhebt.

Nach einigen Umbesetzungen kristallisierte sich Gitarrist Bart Laan (auch Produzent, für Mix und Mastering verantwortlich) als treibende Kraft hinter der Band heraus, wobei die feste Integration der Harfenistin Suzan van den Engel, die auch Lead-Sängerin ist, aufhorchen lässt. SKYLAKE waren ursprünglich eine Cover-Kapelle, haben sich also mehr oder weniger gründlich an verschiedenen Stilen versucht, bevor sie zu ihrem jetzigen Sound fanden, den man durchaus schon individuell nennen darf. Die Songs von "In Orbit" entstanden in mehrjähriger Arbeit, die sich hörbar ausgezahlt hat.

Die sieben etwas längeren Tracks - das merkt man schnell - sind durch Impulse angeregt worden, die diverse jüngere Progressive-Acts der letzten beiden Jahrzehnte gesetzt haben, beispielsweise Tool mit ihren verschlungenen Rhythmen und schwebenden Parts im Wechsel mit beträchtlicher Heaviness oder Riverside und Anathema, was die emotionale Komponente betrifft. SKYLAKE kochen daraus ein recht eigenes Süppchen, in dem Suzans Stimme sozusagen stets obenauf schwimmt. Sie gibt sich natürlich und singt dabei Melodien, die das komplexe Drumming bzw. die mäandernden Gitarren im Hintergrund ebenso eingängig wirken lassen.

Kurzgefasst: "In Orbit" fließt angenehm dahin, ohne zu plätschern. Schon in den acht Minuten des eröffnenden 'The Storm' tun sich SKYLAKE als versierte Regisseure kleiner Soundfilme mit sehr bildhaftem Charakter hervor; hier ist es, als würde wirklich ein Sturm aufziehen, 'Haste' vermittelt daraufhin seinem Titel gemäß trotz unterschwelliger Melancholie eine gewisse Rastlosigkeit, und das verzweifelte 'Prisoner', das die Frontfrau im Duett mit Bart singt, bezieht sich hörbar auf eine psychischen Zwängen unterworfene Seele, nicht einen tatsächlich Inhaftierten.

Das zweigeteilte 'Smooth Skin / War Within' entpuppt sich als Ballade mit Fusion-Jazz-artigem Instrumentalfinale, in dem der Gitarrist mit knurrendem Sprechgesang überrascht, ohne sich (was andere Genre-Acts bei ähnlichen Versuchen oft misslingt) bei der Metal-Fraktion lächerlich zu machen. 'Vicious' stellt abermals Suzan in den Mittelpunkt und steigert sich bis zu einem dramatischen Ende hin, dem das halb akustische 'Crossroads' daraufhin wenig entgegenzusetzen hat. Die kurze Nummer wirkt wie ein Vorspiel zu 'Luna', einem dezent mediterranen Abschluss für dieses bunte und ja, fürwahr alternative Prog-Album.

FAZIT: SKYLAKEs Debüt ist ein wohldurchdachtes und detailverliebtes Werk vierer Liebhaber der zeitgenössischen Progressive-Rock- bis -Metal-Szene, die nicht abkupfern, sondern augenscheinlich "schwierige" Gefühle gekonnt in spannende Musik ummünzen. Gratulation zu diesem Einstandserfolg!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2587x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Storm
  • Haste
  • Prisoner
  • Smooth Skin / War Within
  • Vicious
  • Crossroads
  • Luna

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
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