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Steve Waitt: Another Day Blown Bright (Review)
Artist: | Steve Waitt |
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Album: | Another Day Blown Bright |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Singer/Songwriter voller Americana, Alternative-Folk und Indie-Rock |
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Label: | Make My Day Records / Indigo | |
Spieldauer: | 44:03 | |
Erschienen: | 06.09.2019 | |
Website: | [Link] |
Es bleibt vieles beim Alten – und das ist auch gut so nach dem ausgezeichneten Vorgänger „Stranger In A Stranger Land“.
Auch auf „Another Day Blown Bright” verblüfft nicht nur die äußerliche Ähnlichkeit von STEVE WAITT mit einem BRUCE HORNSBY, sondern seine emotionalen Folk-Songs und hymnische Americana-Balladen mit bewegenden Texten schlagen genau in die Hornsby-Kerbe, aber auch ein BILLY JOEL oder AL STEWART und JACKSON BROWNE sind dabei nicht weit. Es sind die Siebziger, die uns aus „Another Day Blown Bright“ oftmals zulächeln.
Auch beherrscht Waitt noch immer die hohe Kunst, bereits beim ersten Song seines Albums, oder gar den ersten Noten, den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Melodien für die Ewigkeit erklingen auf „Back To It“ und stellen das Spannungslevel auf die weiteren Songs sehr hoch.
Immer halten können die Nachfolger die Qualität des Eröffnungstitel allerdings nicht. Waitt ist Experte für hymnische Folk-Songs, tiefgründige Texte, aber die rockigeren Momente vermögen nicht durchgängig zu überzeugen, sondern verlieren sich mitunter in rhythmischer Gleichtönigkeit. Selbst seine Stimme ist für den „Rocker“ unter den Folkern nicht die ideale Wahl. Mit „No Light Above You“ fühlt man sich sogar so, als hätte man sich in einen Song von SUPERTRAMP verirrt, als die ihr Frühstück in Amerika veranstalteten.
Waitt erzählt zum Entstehen seines Albums, dass er im Laufe der letzten drei Jahre die besten Songs, die er geschrieben hat, auf diesem Album vereint und in den Texten über die Menschen schreibt, die er bei seinen umfangreichen Konzert-Tourneen traf und die ihn mit ihren Problemen oder Ansichten bewegten, aber auch von seinen eigenen tiefgreifenden Erfahrungen und Veränderungen: „Dieses Album handelte von dem, wo ich jetzt bin, aber auch von der Rückkehr zu dem, wo ich im Südwesten aufgewachsen bin. Die Erlebnisse, die ich an diesen Orten hatte und die ich mit meinen engen Freunden auf Tournee gemacht habe, als ich von Tucson nach Oregon, nach San Francisco, nach Austin, Texas, nach New Orleans und schließlich nach New York gezogen bin, fanden Eingang in diese Songs. Auch habe ich letztes Jahr eine schwere Trennung durchgemacht, die natürlich ebenfalls eine bedeutende Rolle spielt.“
Daher wählte Waitt für den Album-Titel wohl auch eine Zeile aus einem der bedrückendsten Titel des Albums, der „Another Day Blown Bright” abschließt. In „Another Disguise“ singt der New Yorker Songwriter und Multiinstrumentalist davon, wie man sich selbst verliert, wenn man immer etwas oder wen darstellt, der man nicht ist. Sich verkleidet, Masken aufsetzt und am Ende traumlos in einem Motel mit einer Flasche Hochprozentigem landet. In eine ganz ähnliche Kerbe vom alltäglichen Kampf ums Überleben, den man nach Möglichkeit nicht verlieren oder sich vorzeitig dabei aufgeben sollte, schlägt auch „July“.
Genau diese Songs sind die bewegendsten des Albums. Die etwas Trauer und Nachdenklichkeit in sich tragen. Sie sorgen für die erhabensten Momente des Albums, die berühren und unvergessen bleiben.
FAZIT: Mit „Stranger In A Stranger Land“ hatte STEVE WAITT die Singer/Songwriter-Americana-Folk-Rock-Latte verdammt hoch gelegt. Mit dem Nachfolger „Another Day Blown Bright“ vermag er diese, gerade in den rockigeren Songs, nicht ganz zu überspringen. Natürlich aber bietet er auch auf seinem aktuellen 2019er-Album wieder guten, gefühlvollen Americana-Folk mit bewegenden Texten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Back To It
- Died On The Way
- A Broken Line
- Take Anything That You Want
- What Else
- July
- Make You Mine
- Drop Out
- No Light Above You
- Get It Out
- Another Disguise
- Bass - Chris Morrissey, Gary Atturio, Tim Lappin
- Gesang - Steve Waitt
- Gitarre - Greg Tuohey, Steve Waitt, Chris Cubeta
- Keys - Steve Waitt, Chris Cubeta, Gary Atturio
- Schlagzeug - Josh Dion
- Stranger In A Stranger Land (2016) - 13/15 Punkten
- Another Day Blown Bright (2019) - 11/15 Punkten
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