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The Get Up Kids: Problems (Review)

Artist:

The Get Up Kids

The Get Up Kids: Problems
Album:

Problems

Medium: Download/LP+DL-Code
Stil:

Indie Punk, Alternative Rock

Label: Big Scary Monsters / Alive / Orchard
Spieldauer: 38:50
Erschienen: 10.05.2019
Website: [Link]

Ein Album mit dem Titel „Problems“ verbreitet garantiert keine Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung über die sonnigen Momente unserer Lebensplanung, sondern genau das Gegenteil.
Also, wer sich THE GET UP KIDS aktuelles Album vor Ohren führt, der darf sich, wenn er genau hinhört, dem Indie-Punk und Alternative-Rock sowie den Texten rund um das eigene Leben verändernde Verlusterfahrungen und Angst-Szenarien stellen. Dabei begegnen ihm natürlich auch die bei THE GET UP KIDS schon seit über 20 Jahren zur Gewohnheit gewordenen hymnischen Refrains und einprägsamen Melodien, selbst wenn sie mit der Erkenntnis aufwarten: „The Problem Is Me“ oder sich mit Schlafproblemen herumschlagen.

Doch zuvor eröffnet „Satellite“ das Album mit dem auf den ersten Blick tierischem Cover mit einer straighten Rocknummer, die einen druckvollen Einstieg beschert, der am Ende des Albums mit dem finsteren Trennungsstück „The Ghost Is Gone“ deutlich ausgebremst wird: „I don‘t know what to do with these pieces of you.“
Hoffentlich gilt der letzte Song nicht der liebevollen Midtempo-Ballade, die zuvor für „Salina“ von einem „sentimentalen Narren“ gesungen wurde. Das hat alles ziemlichen 90er-Jahre-Charme und wirft Erinnerungen an LIVE auf.

Manchmal entsteht beim Hören von „Problems“ leider der Eindruck, dass die kritischen Textaussagen die musikalischen Ideen überlagern und sich verschiedene Rhythmen oder Stimmungen permanent wiederholen, der Mut zur Veränderung innerhalb der Kompositionen einfach fehlt, damit man mehr auf das hört, was THE GET UP KIDS zu sagen, aber nicht wie sie es zu singen haben.
Ganz ähnlich, wie das Flamingo-Cover, welches das Album ziert. Auf den ersten Eindruck erscheint es bunt, bei genauerem Betrachten aber eintönig. Noch ein Blick mehr und man erkennt dann erst das Besondere darin – die Brutnester und einen versteckten Storch. Was aber will uns dieses Cover sagen? Auch die Flamingos haben einen Problem bei der Geburtenstatistik, weil zu oft der Storch ausbleibt?!

So finden wir größtenteils die versteckten Botschaften in den sehr offenen Texten, die für die Band zugleich höchste Priorität genießen, worauf auch ihr singender Gitarrist und Songschreiber Jim Suptic verweist: „Ich bin jetzt 41 Jahre alt und könnte nie wieder einen Song schreiben, der so klingt, als wäre ich gerade erst 19 geworden – ich meine diese 'Ich vermisse meine Freundin'-Songs. Es ist uns sehr wichtig, über Dinge zu schreiben, die uns gerade in diesem Augenblick beschäftigen."

Ja, und das scheinen eben die Probleme der modernen Zeit und der immer mehr verrohenden Zeitgenossen zu sein, nicht aber dass es gerade auch musikalisch mehr gibt, als alternative Rockmusik mit einem Spritzer Punk und einem Gefühl, vieles von dem, schon gehört zu haben, was einem da geboten wird. Vielleicht sollte Suptic doch mal wieder seine Freundin vermissen und sich an die Zeit erinnern, als er vor über 20 Jahren THE GET UP KIDS mit gründete.

FAZIT: Es ist problematisch, dieses „Problems“-Album von THE GET UP KIDS, das sich textlich intensiv mit Problemen aller Art auseinandersetzt, aber leider auch musikalisch ein paar Probleme bereitet, da es zu austauschbaren Alternative Rock und Indie-Pop-Punk bietet, der neben den guten Texten nicht über Musik-Mittelmaß hinausreicht. Nostalgiefreunde sollten unbedingt auf die LP-Version zurückgreifen, denn da gibt‘s ein DL-Code und eine mit allen Texten bedruckte Innenhülle mit dazu – sowie das riesige LP-große Wort „Problems“, das einen beim Herausnehmen der LP regelrecht anspringt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2070x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (19:01):
  • Satellite (2:55)
  • The Problem Is Me (2:42)
  • Salina (4:38)
  • Now Or Never (3:05)
  • Lou Barlow (2:17)
  • Fair Weather Friends (3:24)
  • Seite B (19:49):
  • Common Ground (4:04)
  • Walking Up Alone (3:28)
  • The Advocate (3:12)
  • Symphony Of Silence (2:56)
  • Brakelines (2:21)
  • Your Ghost Is Gone (3:48)

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