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The Trance: Farewell To A World Untorn (Review)
Artist: | The Trance |
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Album: | Farewell To A World Untorn |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Ohrwaschl | |
Spieldauer: | 46:43 | |
Erschienen: | 19.04.2019 | |
Website: | - |
Hält man sich das andauernde Beat- und Psych-Revival Revival vor Augen, scheinen THE TRANCE, die vorwiegend in den 1990ern aktiv waren, ihrer Zeit voraus gewesen zu sein. Darum ist es umso erfreulicher, dass sich nun ein fähiges Label anschickt, die Band nachträglich zu würdigen, indem es sein musikalisches Vermächtnis neu auflegt. Dank Ohrwaschl darf man nun mit Verblüffung feststellen, dass das Schaffen der Österreicher nicht nur in Würde gealtert ist, sondern sogar auch heute noch Maßstäbe setzt.
Tatsächlich ist "Farewell To A World Untorn" selbst bei nüchterner Betrachtung ein Werk mit Referenz-Qualitäten für THE TRANCEs angestammtes Genre, zumal die Combo einem sehr eigenständigen Stil frönte, den bislang quasi niemand aufgegriffen bzw. selbst entwickelt hat - wohl auch deshalb, weil sie nie über Konzerte in lokalen Clubs hinauskam. Bei den Wienern handelt(e) es sich also um den klassischen Fall eines Geheimtipps, den man gleichwohl nicht durch die Nostalgiebrille betrachten muss, um seine Leistung schätzen zu lernen.
Das Quartett verband den psychedelischen Pop der frühen Pink Floyd mit ungleich ruppigeren Geschmacksnoten, wie man sie etwa auch von den frühen Who auf die Ohren bekam, und einer den Doors nicht unähnlichen Düsternis, die durch den charakteristischen Hammond-Einsatz verstärkt wurde. Unterm Strich kam anders als bei vielen Neo-Psych-Vertretern kein zusammenhangloses Hippie-Geschwurbel heraus, sondern punktgenaue Songwriting-Kunst mit offensichtlichen Vorbildern. Somit reichten THE TRANCE weit übers Ansinnen einer reinen Tributband hinaus.
Ihr retrospektiver Sound erwies sich insofern als zeitgemäß, als er mit schneidende Gitarrenklänge und reichlich Twang (Roger McGuinn und The Byrds ließen grüßen), aufsässigen Grooves und Sixties-Georgel einen grellen Affront gegen das Spießertum darstellte, ja frischen Wind durch den vertrockneten Mief des gutbürgerlichen Milieus der Heimatstadt der Musiker wehen ließ … und wer das klischeehaft findet, dem sei versichert, dass THE TRANCE zu keiner Sekunde abgedroschen anmuten.
Gitarrist Norb Payr (u.a. The Jaybirds), der die Experimentierfreude des seligen Syd und das Charisma des noch länger vermissten Jim miteinander vermählte, teilte sich den Gesang mit Bassist Ted Snydal, womit sie einige genial harmonische Momente heraufbeschworen, ganz zu schweigen von Tastenmagier Snarf Hoovers Parforceritten in nahezu jedem Track.
Der eröffnende Paukenschlag 'Officer Pearson', dessen Reprise als einer von zwei Bonustracks enthalten ist, das quietschbunte 'Palace of My Dreams', das erhebende 'The Ride' oder das himmlisch süße 'Falling for You' - sie alle gehen als allgemeingültige Klassiker durch, bloß dass so gut wie niemand darüber Bescheid weiß - und auch wer wissen möchte, wie die Heaviness von Black Sabbath im Verbund mit den Glam-Anwandlungen von Love oder Humble Pie funktionieren kann, braucht diese Platte dringend.
"Farewell To A World Untorn" erschient ursprünglich 1997 (zwei Jahre nach der Bandgründung) nur als CD und wurde auch auf Vinyl wiederveröffentlicht. Die LP-Auflage (200 Einheiten, jeweils 50 in unterschiedlichen Farben und 100 in Schwarz) dürfte längst ausverkauft sein, doch Ohrwaschls wie üblich in allen Belang ausgezeichnete Wiederaufbereitung in CD-Form ist definitiv eine nicht minder wertvolle Investition.
FAZIT: Zwischen Mod, psychedelischem Pop und fast proggigen Gitarren-Freakouts haben sich die Österreicher THE TRANCE mit nur einem Album unsterblich gemacht. Jetzt hat jeder mithilfe dieser zünftigen Neuauflage die Möglichkeit, ein 1990er-Kuriosum nachträglich zu entdecken und liebzugewinnen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Officer Pearson
- Magic sphere
- Palace of My Dreams
- Cloud Nine
- Femme Fatale
- Why Me
- The Ride
- Falling for You
- Trance
- Running Away
- Magic Sphere (4-track)
- Officer Pearson (Reprise)
- Farewell To A World Untorn (2019) - 13/15 Punkten
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