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Thermate: Redshift City (Review)
Artist: | Thermate |
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Album: | Redshift City |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Stoner Rock |
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Label: | Argonauta / Soulfood | |
Spieldauer: | 41:50 | |
Erschienen: | 10.05.2019 | |
Website: | [Link] |
Diese Skandinavier traten vier Jahre lang auf der Stelle, ehe sie ihre erste EP einreichten ("Off To Hades", 2016) und umso rascher nachlegten; erst kürzlich erschien in Form von "Black Desert Highway" ein zweites Kurzformat, das den zwischen 1990er Alternative und Stoner Rock anzusiedelnden Sound des Fünfers auf allen Ebenen weiterentwickelt zu Gehör brachte. Dass THERMATE aus der finnischen Rock-Hochburg Kuopio (gibt es da oben eigentlich überhaupt Orte ohne Gitarrenbands?) jetzt reif für eine Longplay-Premiere sind, beweisen sie mit "Redshift City" souverän, ohne dass man von einer Sensation sprechen müsste.
Schließlich fällt es Newcomern wahrscheinlich in keinem Stil so schwer, neue Impulse zu setzen, wie es im Reich der Sabbath-Riffs, dröhnenden Bässe und gemütlichen Schlagzeuger der Fall ist. Das Quintett um die beiden Gitarristen Mikko Väätäinen und Juuso Honkanen macht seine Sache aber gut und legt zudem erfreulicherweise Wert auf Beweglichkeit, was seine Kompositionsmuster angeht. In den sechs mehrheitlich etwas längeren Stücken der Platte agieren die Mitglieder nie zu schablonenhaft, sondern schöpft etwas Individuelles aus Minimalverschiebungen.
Das heißt: Die fünf Freunde legen sich jeweils auf ein prägnantes Riff oder eine kurze Melodie fest, die daraufhin stetig leicht variiert werden, sodass die daraus entstehenden Klanggebilde bei oberflächlichem Hören einlullen, wohingegen aufmerksames Lauschen die trickreichen Komponisten dahinter offenbart. Auch wenn die Mitglieder selbst behaupten, sich stilistisch nicht einschränken zu wollen, gibt das Ganze ein sehr homogenes Bild ab, auf dem man nichts vermisst - speziell wegen Drummer Kimmos Swing und der bluesigen Stimme von Arthur Thure, der kein bisschen näselt wie so viele seiner Landsleute.
Auch die schwüle Atmosphäre und das verschwitzte Flair, die "Redshift City" vermittelt, machen die Protagonisten zu eher untypischen Vertretern der skandinavischen Musiknation schlechthin. Der bauchige Bass-Fuzz von 'Godspeed' und das halb instrumentale Epos 'Greener Pastures' könnten ebenso aus der Feder von John Garcia nach seiner Kyuss-Zeit geflossen sein - ein Vergleich, der sich aufgrund der souligen Vocals des Frontmanns wiederholt aufdrängt.
FAZIT: THERMATE gehören zu den originelleren Vertretern des unüberschaubaren Stoner-Doom-Pools und gewinnen im Besonderen durch ihren starken Sänger sowie fantasievollen Umgang mit verhältnismäßig wenig motivischem Material, ohne nur einmal monoton zu werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Eyes of Jupiter
- Godspeed
- Soliloquy
- Kaleidoscope
- Greener Pastures
- 100 Years
- Redshift City (2019) - 12/15 Punkten
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