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Vanderlinde: Entering The Circus (Review)
Artist: | Vanderlinde |
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Album: | Entering The Circus |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Hardrock |
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Label: | Snakebite Records / Bertus | |
Spieldauer: | 59:33 | |
Erschienen: | 25.01.2019 | |
Website: | [Link] |
Als Americana-, Melodic-Rock- und Liedermacher-Gemisch bzw. vermeintliche Eier legende Wollmilchsau hatten es VANDERLINDE schon immer schwer, über ihre Heimat hinaus bei einem breiteren Publikum zu landen, denn wer es jedem recht machen möchte, stößt damit nicht zwangsläufig auf vorbehaltloses Wohlwollen.
Auch auf ihrem neuen Album klappern die Niederländer nahezu alles ab, was zwischen Sixties-Beat und Eighties-Pop-Rock in den Charts stattfand, und wirken dabei oft wie eine reine Cover-Kapelle, die Altbekanntes auf deutlich niedrigerem Niveau als die Originale wiedergibt. Dabei interpretiert die Band auf "Entering The Circus" eigentlich nur eine Fremdkomposition neu - Crosby, Stills, Nash & Youngs 'Ohio'.
Bei den Texten handelt es sich um biedere Betrachtungen des gegenwärtigen Geschehens auf der Weltbühne und banale Gefühlsbekundungen, über die man getrost hinweghören kann. Dass van der Linde pessimistische wie zuversichtliche Töne anschlägt, verdeutlicht noch einmal den allgemeingültigen Charakter, den er seiner Musik geradezu zwanghaft verleiht.
Neuerdings biedert er sich zudem zeitgenössischen Indie-Singer-Songwritern an ('All She Ever Knew'), was natürlich nur in die Hose gehen kann, auch wenn sich solche Bemühungen in Grenzen halten. Der Sound der Platte wurde in ungebührlichem Maß von Produzent Erwin Musper aufgeblasen (wie übrigens schon "Vanderlism" von 2008), dessen andere Kunden (etwa Van Halen, David Bowie und Scorpions) ganz andere Kaliber waren bzw. sind als VANDERLINDE
Handwerklich ist das Ganze natürlich astrein, insbesondere die vielen Parts mit Slide-Gitarren erweisen sich als Hinhörer, und eine Feelgood-Schote wie 'Clutch And Drive' macht altersunabhängig Spaß. Leider liegen Schönklang und Entschleunigung sowie seichtes Geplätscher jedoch bekanntlich dicht beeinander.
Das bluesige 'Bury The Hatchet' und sich selbst erklärende Titel wie 'Dixie Down Blues' und 'Beat Of The Street' sind eigentlich Allgemeinplätze, die Led Zeppelin nahezu im Alleingang gestaltet haben; heute sollte sie aber nur jemand vom annähernd gleichen Schlag betreten, und diesbezüglich sind VANDERLINDE dann doch eher Leichtgewichte. 19 Songs stellen vermutlich auch schlichtweg zu viel des Guten dar.
FAZIT: "Entering The Circus" ist eine Klangoase für gesetzte Gemüter, die jeden nur andeutungsweise schroffen Anflug im Rockbereich (von Punk oder Metal möchten wir gar nicht erst anfangen) verabscheuen. VANDERLINDE bedienen mit ihrem siebten Album wieder einmal nur die Altherren-Rock-Fraktion, wobei die Ausbeute an richtig zwingenden Tracks im Verhältnis zum erschlagenden Umfang der Scheibe überschaubar bleibt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- World War Avenue
- Over The Moon And The Stars
- Is It You Babe?
- When White Is Your Only Colour
- All She Ever Knew
- Bury The Hatchet
- Floating On Water
- Dixie Down Blues (Last Night On Earth)
- When Will You?
- To Your Door
- Dwell With Me
- Watch Your Game
- Soaring
- Clutch And Drive
- Yes I’m Home
- Where I Belong
- Beat Of The Street
- Your Tenderness
- Vanderlism (2009) - 9/15 Punkten
- Wind and Rain (2011) - 10/15 Punkten
- Devil's Trails (2017) - 9/15 Punkten
- Entering The Circus (2019) - 9/15 Punkten
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