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Celluloide: Futur Antérieur (Review)
Artist: | Celluloide |
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Album: | Futur Antérieur |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Punk / Wave |
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Label: | Boredom | |
Spieldauer: | 46:26 | |
Erschienen: | 13.03.2020 | |
Website: | [Link] |
Nach "Art Plastique" war es lange Zeit still um CELLULOIDE, doch hört man nun den Nachfolger, ist es so, als sei das Electro-Project nie weg gewesen. "Futur Antérieur" verzeichnet zwar eine leichte Kurskorrektur weg vom Abstrakten und hin zu mehr Pop, ist aber unleugbar von der vertrauten Handschrift der Franzosen geprägt.
Der charakteristisch pluckernde und fiepende Sound der Gruppe, der vor allem in den Videosingles 'Quelque Chose S'Efface' und 'La Cité Des Aveugles' in mustergültiger vorgemacht wird, mutet auf ihrer dritten LP so minimalistisch und unmittelbar an wie nie zuvor. Das leichtfüßige, tanzbare Treiben gleichen weiterhin umso tiefere, das Zwerchfell kitzelnde Bässe aus, und akkordische Keyboard-Teppiche dicken das Ganze nur insoweit an, als es das Prinzip der Reduktion nicht kompromittiert.
Aus diesem Grund stehen CELLULOIDEs Texte 2020 ganz weit vorne, während das musikalische Fundament subtile Modulationen durchläuft, die man nur wahrnimmt, wenn man bewusst darauf achtet. Das wird umso schwieriger, falls man der Muttersprache der Protagonisten mächtig ist, denn dann lauscht man wie gewohnt mit gespitzten Ohren, was sie zu sagen haben.
"Futur Antérieur" umfasst nämlich abgesehen von einigen selbstreferenziellen Nummern wie 'Modulation De Fréquence' oder 'Poème Mécanique' recht persönliche Lebensbetrachtungen ('Si Tu Renonces', 'Ta Main Se Glace'), die umso lesens- bzw. hörenswerter sind, da sie gleichermaßen einfühlsam und handwerklich spannend vertont wurden. Das Album erweist sich letzten Endes als nahezu vollkommener Brückenschlag zwischen musikalischem Anspruch und Massentauglichkeit, wovon jetzt lediglich mehr potenzielle Fans Notiz nehmen müssten.
Ein Wechsel zu einem größeren Label wäre spätestens jetzt angebracht …
FAZIT: CELLULOIDE etablieren sich mit "Futur Antérieur" endgültig als intelligente Electro-Pop-Band mit von den Klängen bis zu den Inhalten durchkonzipierten Stil, der mehrere Jahrzehnte synthetischer Musik in ein zeitgenössisches Wechselbad aus Kalt und Warm gießt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Boucle Infinie
- Si Tu Renonces
- La Cité Des Aveugles
- Comptes Les Ombres
- Modulation De Fréquence
- Quelque Chose S'Efface
- Poème Mécanique
- Tant De Place
- Ta Main Se Glace
- Futur Antérieur
- Futur Antérieur (2020) - 12/15 Punkten
- Silences We Shared (2024) - 10/15 Punkten
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