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Joe Bonamassa: Live At The Sydney Opera House (Review)
Artist: | Joe Bonamassa |
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Album: | Live At The Sydney Opera House |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Blues / Bluesrock |
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Label: | Mascot Label Group | |
Spieldauer: | 73:07 | |
Erschienen: | 25.10.2019 | |
Website: | [Link] |
Es gibt ein neues Livealbum des Gitarrenfetischisten JOE BONAMASSA zu vermelden. Während viele seiner Zeitgenossen im Laufe ihrer Karriere einen, maximal zwei Livemitschnitte während ihrer aktiven Zeit generieren, kommt BONAMASSA gefühlt jedes halbe Jahr mit einer weiteren Werkschau um die Ecke, die seinen genialen Spielwitz auch außerhalb schützender Studiomauern, ohne Netz, doppelten Boden und Patzer-kaschierender Overdubs in Vinyl - respektive Polycarbonat - gießt.
Dass die Blues-Rock-Welt nach diesen Veröffentlichungen lechzt, machen die Verkaufszahlen deutlich, die sich in weltweiten Chartplatzierungen niederschlagen und BONAMASSA hinsichtlich seiner Strategie Recht geben. Das mittlerweile elfte Livealbum reiht sich nahtlos in die Phalanx seiner hochkarätigen Vorgänger ein und zeigt BONAMASSA weit ab mediokrer Saitendrescher. Das Album ist voller Spielwitz, Virtuosität und beweist BONAMASSAs Feeling für perfekte Improvisationen, die zwischen Schnelligkeit und Gefühl changieren.
Neben BONAMASSA agieren mit Anton Fig am Schlagzeug und Michael Rhodes am Bass zwei Ausnahmemusiker, denen der Groove scheinbar bereits mit der Muttermilch verabreicht wurde, während die Bläser-Sektion mit Lee Thornburg an der Trompete und Paulie Cerra am Saxofon schon fast Bigband-Feeling aufkommen lässt.
Das Opus startet mit dem unwechselbaren „Locomotive Breath“-Pianointro von JETHRO TULL- Kapellmeister IAN ANDERSON, um in der Folge in „This Train“ überzuleiten, in dem BONAMASSA los schreddert, dass es eine wahre Freude ist. Aber auch der formidable Reese Wynans an den Keyboards bekommt Raum für Solopassagen eingeräumt und bricht so die Vorherrschaft der Gitarre ab und an etwas auf.
„Mountain Climbing“ glänzt mit unwiderstehlichem Groove, Bläsersätzen und tollen Background-Vocals, mit denen Mahalia Barnes, Juanita Tippens und Gary Pinto immer wieder für Akzente sorgen und während der gesamten Spielzeit gefallen können. „Drive“ liefert in der Folge ein Groove-Monster mit fantastischem Trompeten-Solo, bevor die 355er BONAMASSAs wieder die Oberhand gewinnt. Auch hier typisch BONAMASSA, der nicht – wie andere Musiker - Tonarten auf der Setlist notiert, sondern dortselbst die Gitarre aufführt, die er in besagtem Song spielt, was bei seiner Armada an Sechssaitern auch vonnöten ist.
„Love Ain´t A Love Song“ vom 2014er Album „Different Shades Of Blue“ steht exemplarisch für einen typischen BONAMASSA Parforceritt durch seine Auffassung, wie Blues-Rock im Jahr 2019 zu klingen hat. Stolze sieben Minuten länger als das Original, werden hier alle Register seines Schaffen und Schredderns gezogen, locker an der 11 Minuten Grenze kratzend, ohne eine Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen.
Die stärksten Momente hat die Scheibe allerdings dort, wo Songwriting und Soli im Gleichgewicht stehen, beispielsweise bei „How Deep This River Runs“, oder „No Place For The Lonely“ da hier der Spagat zwischen virtuoser Gitarrenarbeit und verschiedenen Facetten der Songs besonders eindrucksvoll gelingt, immer wieder perfekt durch tolle Bläsersätze aufgepeppt.
Auch in der Folge gibt es hinsichtlich Spielkunst eine Menge zu entdecken, wird hier doch all das geboten, wofür JOE BONAMASSA von der Blueswelt verehrt und geliebt wird.
FAZIT: Auch im neuen Jahrzehnt kommt niemand an JOE BONAMASSA vorbei. Sein elftes Livealbum ist alles andere als ein weiterer Live-Take des Ausnahmemusikers. „Live At The Sydney Opera House“ zeigt den New Yorker Gitarrensammler auf dem Zenit seiner Fertigkeiten, die er stetig weiter verfeinert. Das Album ist essentiell für seine Fangemeinde und Liebhaber / Innen des Bluesrock, als Erstkontakt vielleicht etwas zu sperrig, da mit Augenmerk auf Improvisation und Virtuosität kreiert, was jedoch in jeder Hinsicht positiv vermerkt sei.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- This Train
- Mountain Climbing
- Drive
- Love Ain't A Love Song
- How Deep This River Runs
- Mainline Florida
- The Valley Runs Low
- Blues Of Desperation
- No Place For The Lonely
- Bass - Michael Rhodes
- Gesang - Joe Bonamassa
- Gitarre - Joe Bonamassa
- Keys - Reese Wynans
- Schlagzeug - Anton Fig
- Sonstige - Lee Thornburg: Trompete; Paulie Cerra: Sax; Mahalia Barnes, Juanita Tippens, Gary Pinto: Vocals
- The Ballad Of John Henry (2009) - 13/15 Punkten
- Live From The Royal Albert Hall (2009)
- Beacon Theatre – Live From New York (2012)
- Driving Towards The Daylight (2012)
- Beacon Theatre – Live From New York (2012)
- An Acoustic Evening At The Vienna Opera House (2013)
- Different Shades Of Blue (2014) - 12/15 Punkten
- Muddy Wolf At Red Rocks (2015)
- Live At Radio City Music Hall (2015)
- Blues Of Desparation (2016) - 12/15 Punkten
- Live At The Greek Theatre (CD-Version) (2016)
- Live At The Greek Theatre (2016)
- Live At Carnegie Hall (2017)
- British Blues Explosion (2018)
- Redemption (2018) - 13/15 Punkten
- Live At The Sydney Opera House (2019) - 13/15 Punkten
- Royal Tea (2020) - 13/15 Punkten
- Time Clocks (2021) - 13/15 Punkten
- Tales Of Time (2023)
- Blues Deluxe Vol. 2 (2023)
- Live At The Hollywood Bowl With Orchestra (2024)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Johannes Jansen
gepostet am: 14.03.2022 User-Wertung: 9 Punkte |
Drummer Anton Fig unterstreicht sein Bestreben immer das dominierende Instrument zu spielen. Schade, weniger wäre mehr. |
Johannes Jansen
gepostet am: 14.03.2022 User-Wertung: 9 Punkte |
Drummer Anton Fig unterstreicht sein Bestreben immer das dominierende Instrument zu spielen. Schade, weniger wäre mehr. |