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Kenny Wayne Shepherd Band: Straight To You: Live (Review)
Artist: | Kenny Wayne Shepherd Band |
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Album: | Straight To You: Live |
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Medium: | CD/CD+DVD/Download | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | Provogue / Mascot / Rough Trade | |
Spieldauer: | 79_28 | |
Erschienen: | 27.11.2020 | |
Website: | [Link] |
Für Kenny Wayne Shepherd ist es in seiner bisher 20-jährigen Laufbahn stets steil bergauf gegangen, weshalb es nicht vermessen klang, dass der 1977 geborene Blues-Parvenu erst in jüngerer Zeit verlauten ließ, er sei nun künstlerisch bei sich selbst angekommen. Nachdem er den Ruch, ein kurzfristig eindrucksvolles, aber letztlich substanzloses "Wunderkind" zu sein, endgültig los wurde (das kennt man ja auch von Joe Bonamassa), kann der Nordamerikaner aus dem US-Bundesstaat Louisiana geruhsam auf sein bisheriges Schaffen zurückschauen, um dann die wie auch immer geartete nächste Phase seiner Karriere einzuläuten.
Und wie macht man das? Mit einem zünftigen Live-Album wie "Straight To You". Wie es bei Mascot - gibt es ein passenderes Label für diesen Künstler? - zum guten Ton gehört, kommt der Mitschnitt mit begleitender DVD oder Blu-ray heraus, falls man nicht zu den Analog-Gourmets zählt, die Vinyl vorziehen. Der Release stellt genau zehn Jahre nach dem ersten dieser Art ("Live! In Chicago") also die zweite Zäsur in Shepherds Schaffen dar und kommt zur richtigen Zeit.
Immerhin brachte der Songwriter, Gitarrist und Sänger seitdem seine vier besten Studioalben heraus, wobei das noch aktuelle "The Traveller" dennoch nicht im Fokus steht. Nach dem knalligen Opener 'Woman Like You', der davon stammt, geht Kenny querbeet rückwärts durch sein Repertoire und legt nicht nur enorme Spielfreude an den Tag, sondern beweist sich auch erneut als Handwerker und Sänger der herausragenden Sorte.
Das Programm wurde im Spätherbst 2019 in Deutschland während der Leverkusener Jazztage vom "Rockpalast"-Team aufgenommen, wobei sich der Leader und seine Band zünftig von ihren Stamm-Bläsern begleiten ließen - eine Europa-Premiere. Während des swingenden 'Talk To Me Baby', wo Broadway-Flair aufkommt, schlägt die Gruppe daraus besonders Kapital, doch die "horns" sind auch ansonsten quasi unerlässlich fürs Gelingen der Performance, was das Anschauen der Videospur im Übrigen umso unterhaltsamer macht.
Abgesehen von der auf Überlänge ausgewalzten Elegie 'The Heat Of The Sun' als Mittelpunkt des Sets gibt es viele Highlights, doch repräsentativ für die gebotene Bandbreite sind das treibende 'Long Time Running', das "sloooowe" 'Shame, Shame, Shame' und natürlich das unverzichtbare 'Blue on Black' vom zweiten Shepherd-Album "Trouble is …"; den zigsten Hendrix-Abgang hätte man (wie meistens) sich sparen können, auch wenn er natürlich kein Ärgernis darstellt.
FAZIT: Eine saubere, ausgewogene Nabelschau des Vorzeige-Bluesrockers Kenny Wayne Shepherd - "Straight To You" stellt einige der stärksten Nummern des Musikers und seiner Combo in einem niveauvollen Live-Rahmen vor, was von den Fachleuten des WDR in zweckmäßiger Weise audiovisuell festgehalten wurde. Als maximal kompakte Best-of des Künstlers eignet sich die Scheibe also ebenfalls vortrefflich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Woman Like You
- Long Time Running
- I Want You
- Diamonds & Gold
- Talk To Me Baby
- Heat Of The Sun
- Down For Love
- Shame Shame Shame
- Turn To Stone
- Blue On Black
- King Bee
- Voodoo Child (Slight Return)
- Bass - Scott Nelson
- Gesang - Kenny Wayne Shepherd, Noah Hunt
- Gitarre - Kenny Wayne Shepherd, Noah Hunt
- Keys - Joe Krown
- Schlagzeug - Chris Layton
- Sonstige - Joe Sublett (Saxofon), Mark Pender (Trompete)
- Lay It On Down (2017) - 12/15 Punkten
- Straight To You: Live (2020)
- Trouble Is… 25 (2022) - 13/15 Punkten
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