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Los Quemados: Duck Night (Review)
Artist: | Los Quemados |
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Album: | Duck Night |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz / Fusion |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 50:25 | |
Erschienen: | 17.01.2020 | |
Website: | [Link] |
Ein Dutzend Jahre haben LOS QUEMADOS nun schon auf dem Buckel, und "Duck Night" ist bereits das vierte Studioalbum der Prager, die sich im Lauf der Zeit nicht großartig zu verändern brauchten, um die europäische Jazz-Szene aufzumischen. Darum weiß man vor dem Hören der Scheibe schon anhand des Covers, was sich dahinter verbirgt.
Mit ihrem in erster Linie auf südamerikanischer (Volks-)Musik und Tänzen beruhenden und dennoch sehr rockigen Stil stehen die Tschechen auf diesem Kontinent so gut wie alleine da. Woher diese Vorliebe angesichts der geografischen Herkunft der Mitglieder kommt, wissen nur sie selbst, doch ihre Musik wirkte zu keiner Zeit auch nur ein bisschen weniger authentisch. Kurz gesagt könnten LOS QUEMADOS ebenso gut aus Argentien, Chile oder Brasilien stammen.
Darüber hinaus sind und bleiben sie Kinder der späten 1970er und frühen 1980er, denn damals standen piekfeine, virtuose Klänge mit blitzblanken Studiosound und Hi-fi-Anspruch hoch im Kurs. Mancher spricht in diesem Zusammenhang bis heute von Fahrstuhl-Muzak, doch vor solch despektierlichen Bemerkungen bleiben LOS QUEMADOS auch 2020 bewahrt, weil sie wie gesagt von jeher auch kräftig zuzupacken wissen.
Ihren fürstlichen, opulenten Klangcharakter und spielerischen Pfiff haben sie sich natürlich bewahrt. Die Tracks auf "Duck Night" erinnern ein ums andere Mal an Brand X, Steely Dan und Co., seltener an die Pioniere des Genres, also Return To Forever oder Weather Report. Insbesondere die bis zu knapp acht Minuten ausufernden Kompositionen 'Virus Red Angel' mit kontrapunktischem Saxofonspiel und 'Virtual Blond Dancer', das zwischen verschleppten Beats und Mainstream-Balladentum pendelt, sind in puncto Arrangements großes Eigthies-Kino, wohingegen sich das kompakte wie flotte, auf einem eingängigen Bläsermotiv und Jaco-Pastorius-Gedächtnisbass beruhende 'Farr(ew)ell Joe' als Anspieltipp eignet.
FAZIT: Spielfreude und schier unerschöpflicher Einfallsreichtum sind immer noch die Vorzüge von LOS QUEMADOS. "Duck Night" ist ein schönes, mitreißendes Fusion-Album, wie sie nunmehr selten geworden sind, und deshalb im zeitgenössischen Jazz-Betrieb umso wichtiger.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Božkov & Zonka
- Afyon Dream
- Virus Red Angel
- Coming Home
- Farr(ew)ell Joe
- Duck Night
- Mr. Hos
- Acrobatic Puppet
- Virtual Blond Dancer
- African Sailor (2010) - 10/15 Punkten
- Sirius & Live at Jazz Dock (2012) - 11/15 Punkten
- The Circling Bird (2015) - 9/15 Punkten
- Duck Night (2020) - 12/15 Punkten
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