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Lykantropi: Tales to be Told (Review)

Artist:

Lykantropi

Lykantropi: Tales to be Told
Album:

Tales to be Told

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Classic Rock

Label: Despotz / Rough Trade
Spieldauer: 40:30
Erschienen: 06.11.2020
Website: [Link]

Vor etwa zehn Jahren wären LYKANTROPI noch halbwegs originell gewesen; heute sind sie ein Vertreter von vielen aus der Sparte „Schlaghosenrock mit Sängerin“. Das vierte Album der Gruppe aus Schweden (woher sonst?) leidet wie sein Vorgänger vor kam zwölf Monaten unter fehlenden Aha-Erlebnisse, doch wer solche nicht braucht, ist mit "Tales to be Told" ganz gut bedient.

Die nur leicht verzerrten Gitarren lassen an die Landsleute Witchcraft denken, die allerdings schon auf ihrem Debüt spritzigere Songwriter und in Skandinavien obendrein mehr oder weniger zuerst mit "Retro" am Start waren. Hier dominiert indes vom eröffnenden 'Coming Your Age' (Querflöte schreit: "Jethro Tull!") an das programmatisch pastorale und in mythische Texte getränkte Einerlei etlicher anderer Vintage-Kapellen, wobei das Quintett daran scheitert, seinen einzigen Trumpf gewinnbringend auszuspielen:

Gemeint ist Satzgesang im Geist des Westcoast-Sounds der frühen 970er, den Frontfrau My Shaolin und ihre Mitstreiter souverän beherrschen, aber immer noch nicht insoweit forcieren, dass es ihnen wenigstens zu einem kleinen Alleinstellungsmerkmal verhelfen würde. Die Arrangements verpuffen in zu vielen lala-Refrains und stereotypen Wendungen. Beispielsweise sieht man die Sängerin förmlich zu 'Spell on Me' und 'Life on Hold' auf der Bühne herumzappeln, als hätte sie ihren Schellenring verloren, den selbst ihre traditionellsten Geistesschwestern (Stichworte Blues Pills und Maida Vale) bereits eingemottet haben.

LYKANTROPIs letzter Langspieler punktete noch mit kurzen Tracks, dank welcher sich die Langeweile in Grenzen hielt; "Tales to be Told" enthält hingegen zu viel unnötig ausladenden Kram wie 'Kom ta mig ut' oder 'Världen går vidare', in dem zu wenig passiert, um das epische Moment zu rechtfertigen.

FAZIT: LYKANTROPI bleiben eine nur mäßige Classic-Rock-Kapelle typisch skandinavischer Provenienz, die sich nur Hardliner aus dieser Ecke zu Gemüte führen müssen … und dann liebgewinnen mögen, weil es ja im Prinzip nichts an der Band auszusetzen gibt - was allerdings auch genau das Problem sein könnte.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2899x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Coming Your Way
  • Tales to Be Told
  • Mother of Envy
  • Kom ta mig ut
  • Spell on Me
  • Axis of Margaret
  • Life on Hold
  • Världen går vidare

Besetzung:

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