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Mother's Cake: Cyberfunk (Review)
Artist: | Mother's Cake |
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Album: | Cyberfunk |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Psych-Rock/Funk/Progressive Rock/Metal |
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Label: | membran | |
Spieldauer: | 45:13 | |
Erschienen: | 18.09.2020 | |
Website: | [Link] |
„Cyberfunk“ rockt. Von der ersten Minute an. Es beginnt mit dumpfen Tönen aus dem Keller, die ohne Umschweife zu einem beherzt groovenden Rockstück mutieren, das zudem noch ziemlich gut klingt.
„Crystals In The Sky“ lotet den weiten Raum zwischen den BEATLES und WOLFMOTHER aus, scheut sich nicht ein Schweinegitarrensolo einzubauen, um dann mit psychedelischer Wucht auszuklingen. Die „I’m Your President“ umgehend aufnimmt, kraftvoller Funkrock mit verzerrten Extravaganzen verbandelt, der natürlich ein Statement zur herrschenden Zeit abgibt (mittlerweile dürfte der kürbisköpfige Schandfleck von Potus ein Ex- sein). „Love Your Smell“ beginnt als Ballade, wird zu einer Art Soundtrack für einen ausgeflippten Actionfilm und nimmt sich anschließend Zeit für ein bisschen schamanisches Chillen. Aber nicht für lang.
Denn „The Operator“ kommt ums Eck, eine kernige Mixtur aus Nu-Metal und rot-pfeffrigem Funk, der eindrücklich durchs Haus tanzt. „Cybernova“ beginnt mit John Carpenter-Gedächtnis-Elektronik, die mit perlendem E-Piano á la DOORS garniert wird und nach vier Minuten bruchlos zu knallendem Psycho-Disco-Funk überschwenkt. Und weil es so schön ist, wird im folgenden „Lonely Rider“ Robert Plants kleiner Bruder in die gleiche Diskothek geschickt. Große Kunst ganz eigener Art.
Im letzten Drittel begegnen wir wieder den BEATLES, die jungen PINK FLOYD schauen kurz vorbei, um ein wenig „Helter Skelter Under The Bridge“ darzubringen. „Desire“ schließt das kleine Wunderwerk mit stoischem E-Piano, plötzlichen Eruptionen, kurzen Ruhephasen und quietschiger Gitarre ab. Störgeräusche. MARS VOLTA beim Krämer Torium. Fein, sehr fein.
FAZIT: Tirol hat musikalisch weit mehr zu bieten als DJ ÖTZI und Blasmusik. MOTHER’S CAKE überzeugen auf ganzer Linie mit ihrer Rundreise durch Rock, Funk, Prog, Metal, Psych und verwandte Areale. Knallbunter Hüttenzauber par excellence.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tapedeck
- Toxic Brother
- Crystals In The Sky
- I’m Your President
- Love Your Smell
- The Operator
- Cybernova
- Hit On Your Girl
- Lonely Rider
- Gloria
- The Beetle
- Desire
- Bass - Benedikt Trenkwalder, Raphael Nelkes
- Gesang - Yves Krismer, Raphael Nelkes, Manuel Renner
- Gitarre - Yves Krismer, Raphael Nelkes
- Keys - André Haf, Raphael Nelkes, Manuel Renner
- Schlagzeug - Jan Haussels
- Sonstige - Raphael Nelkes (theremin, melodica), Manuel Renner (cello), Anson Clark (violin), Santino Scavelli (tambourine)
- Live At Bergisel 2018 (2018)
- Cyberfunk (2020) - 12/15 Punkten
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