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Novena: Eleventh Hour (Review)

Artist:

Novena

Novena: Eleventh Hour
Album:

Eleventh Hour

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock / Progressive Metal

Label: Frontiers Music Srl.
Spieldauer: 73:00
Erschienen: 06.03.2020
Website: [Link]

Nach einem der längsten Fade-Ins der Musikgeschichte, das im Opener „22:58“ erst nach etwa 54 Sekunden mit einer knarzenden Tür die ersten Laute in den Äther schickt, beginnt die „Eleventh Hour“ und unterstreicht somit schon direkt zu Anfang die bewusst kultivierte Andersartigkeit des Albums. HAKEN-Frontmann Ross Jennings und die illustre Schar seiner Mitmusikanten sogen somit ab der ersten Sekunde für Spannung, die die Band über die gesamte Spielzeit – das sind immerhin satte 73 Minuten – aufrechterhält.

Neben Jennings sind Gareth Mason (SLICE THE CAKE), Dan Thornton (Ex-HARP MACHINE, Ex-NO SIN EVADES HIS GAZE), Cameron Spence (RAVENFACE), Moat Lowe (SLUGDGE, Ex-NSEHG) und Harrison White, der sich bereits als Theaterdirektor und Komponist einen Namen gemacht hat, mit von der Partie und dieses Line-Up zeichnet für ein Album verantwortlich, das allein schon durch seine enorme Vielschichtigkeit hörenswert ist.

73 Minuten, die es in sich haben. Neben typischen Prog-Ingredienzen gibt es tolle Melodien, Metal-Riffs, wummernde Basslines, Growls (ja, tatsächlich) und jede Menge toller Einfälle zu entdecken. Schon das 8-Minuten-Opus 22:59 steht exemplarisch für den Abwechslungsreichtum der Platte, das sich von Intro mit Chorgesang über gefrickeltes Gitarrenthema, komplett reduzierten Passagen, zuckersüßen Vocals, bis hin zu abgehacktem, Stakkato-Gesang entwickelt, der im Anschluss ein paar Growls einstreut, bis das Ganze wieder leicht und fluffig aufgelöst wird, um sich anschließend wieder in Richtung Ausgangspunkt zu bewegen.

Nach dem soliden „Sun Dance“ erfreut „Disconnected“ das Herz mit einer zeitlos-fesselnder Komposition, die nach Chorgesang mit einem pulsierenden Gitarrenintro zu gegenläufigem Beat punktet. Die grandiose Gesangslinie tut ein Übriges. „Sail Away“ liefert eine melancholische Ballade, die mit Piano unterlegtem Sprechgesang startet, sich dann aber zu einer faszinierenden Melange aus Jazz, Pop und Rock entwickelt.

Wer bei diesem Titel in wohlige Traumwelten abgetaucht ist, wird spätestens mit den ersten Growls des folgenden „Lucidity“ auf den harten Boden der Realität zurückgeholt, ein pulsierendes Stück zwischen Klaviermusik, Metal und prächtig-variantenreichem Progressive-Rock, das im Mittelteil mit klassischen Gitarren aufwartet und in seiner Gesamtheit an frühe GENESIS-Geniestreiche erinnert. Die Textzeile „take me back to the days that time forgot“ untermauert hier den Ansatz, den die Band auch musikalisch verfolgt.

„Corazón“ mit spanischen Harmonien, „Indestructible“ mit donnernden Growls und chromatischen Gitarrenparts, das hämmernde 10 Minuten-Opus „The Tyrant“ mit erneut bedrückend-intensiven Growls, die von zuckersüßen Harmonien aufgelöst werden, bieten weitere Highlight, auf denen es jede Menge zu entdecken gibt.

Den Abschluss des Longplayers bildet „Prison Walls“, der mit über 15 Minuten Laufzeit nicht nur der längste Titel ist, sondern im Prinzip das gesamte Album in all seinen oben ausgeführten Facetten nochmals Revuepassieren lässt.

FAZIT: Die Progressive-Rocker/Metaller NOVENA sind eine faustdicke Überraschung im Katalog des italienischen Labels Frontiers Music. Das fantastische Opus „Eleventh Hour“ ist aufgrund seiner reichlich vorhandenen Ecken und Kanten nur etwas für HörerInnen, die sich die Zeit nehmen wollen, alle Facetten des Gesamtkunstwerks zu entdecken und die Bereitschaft aufbringen, sich in die teilweise sehr komplexen Kompositionen hineinzufühlen. Zeit, die hier bestens investiert ist.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 4098x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • 22:58
  • 22:59*
  • Sun Dance
  • Disconnected*
  • Sail Away*
  • Lucidity*
  • Corazón
  • Indestructible
  • The Tyrant
  • Prison Walls
  • *Anspieltipp

Besetzung:

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