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Núll: Entity (Review)
Artist: | Núll |
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Album: | Entity |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Metal / Doom |
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Label: | Ván / Soulfood | |
Spieldauer: | 42:20 | |
Erschienen: | 28.08.2020 | |
Website: | [Link] |
Nach den spannenden Tav bieten Ván einer weiteren nicht ohne weiteres in eine Schublade steckbaren Band eine Plattform für ihre Musik, denn die Isländer verschreiben sich zwar vordergründig dem Black Metal, jonglieren aber auch relativ zwanglos mit Elementen anderer Stile, was sich insoweit nachvollziehen lässt, als die Mitglieder von einer grau-bunt gemischten Riege anderer Acts stammen - den allseits rasanten Misþyrming, den scheinbar aufgelösten oder auf Eis liegenden Naðra (checkt das Zweisong-Demo "Form" von 2016 auf Bandcamp!) und Carpe Noctem ("Vitrun" von 2018 ist immer noch ein Knaller, dito die Split "Aldrnari" aus diesem April in Kollaboration mit Árstíðir Lífsins).
Unter diesen Voraussetzungen bewegen sich NÚLL (praktischerweise schreiben sich die Typen gerne auch - genau - 0) ziemlich genau an der Schnittstelle zwischen scheppernder Raserei und geradezu piekfeinem Epic Doom Metal, wobei es Frontmann Sindri Ström, wenn er ein ausgeprägtes Vibrato forcieren würde, mit dem früheren Candlemass-Sänger Messiah Marcolin aufnehmen könnte.
Dem Ganzen haftet etwas Fatalistisches oder Tragisches an; wehmütiger Chorgesang ohne Text wechseln sich mit verzweifelten Schreien und klar verständlichen Versen ab, deren glaubwürdige Emotionalität unter die Haut geht. Allein schon Ströms Performance in 'Reduced Beyond the Point of Renewal' lässt buchstäblich Haare am ganzen Körper senkrecht stehen, derweil sich die instrumentale Ebene teilweise sozusagen über mehrere Hundert Quadratmeter erstreckt (überlange Songs), ohne dass man sich am Kopf kratzen müsste, weil das unnötigerweise so lang dauert.
"Entity" toppt seinen Vorgänger "Null & Void" von 2014 um mehrere Längen. Der Titel ließe sich allerdings auch auf die neue Platte münzen, aber dazu reicht ja schon der Bandname.
In seiner Paradoxie verbirgt sich auch der größte Reiz des Albums …
FAZIT: "Entity" ist licht- und hoffnungslos, doch NÚLL mögen sich nihilistisch geben, wie sie möchten: Trotzdem oder gerade deshalb schimmern an allen Ecken und Enden ihres Black-Doom-Gemischs Lichter. Versprechen von besseren Zeiten, Heilung, etwas in welcher Form auch immer Positivem …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- None
- Reduced Beyond the Point of Renewal
- Grasping the Outer Hull of the Tangible
- (em)Pathetic
- Conjoin the Vacuous
- An Idiosyncratic Mirage
- Hallo Boden - Buch plus musikalischer Download-Link (2015) - 13/15 Punkten
- Entity (2020) - 13/15 Punkten
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