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The Night Flight Orchestra: Aeromantic (Review)

Artist:

The Night Flight Orchestra

The Night Flight Orchestra: Aeromantic
Album:

Aeromantic

Medium: CD/LP/Download
Stil:

AOR / Melodic Rock

Label: Nuclear Blast Records
Spieldauer: 54:47
Erschienen: 28.02.2020
Website: [Link]

Wenn sich die härtesten Growler plötzlich darauf besinnen, wie sie zur Musik gekommen sind, um in der Folge genau die Mukke zu machen, die damals als Soundtrack ihr Erwachsenwerden begleitete, entstehen mitunter die interessantesten Projekte. THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, dessen Spielleute sich unter anderem aus Bands wie SOILWORK und ARCH ENEMY rekrutieren, liefern eines der Paradebeispiele für Side-Projekte, die das Zeug haben, den Hauptbands der Mitglieder den Schneid abzukaufen.

Als vor 13 Jahren Björn Strid, seines Zeichens Shouter bei SOILWORK, zusammen mit ARCH ENEMY-Bassmann Sharlee D'Angelo und David Andersson die Band aus der Taufe hob, stand der Funfaktor im Fokus, sollte hier doch den Heroen der 80er gehuldigt werden, die dem AOR, dem Adult Orientated Rock, zu weltweitem Ruhm verholfen hatten. Bands wie SURVIVOR, FOREIGNER, JOURNEY, TOTO, REO SPEEDWAGON oder YES liefern die Inspirationsquellen der Band, die mit „Aeromantic“ ihr fünftes Album ins Rennen um Klicks und Downloadzahlen schickt. Dass die Sache mittlerweile zum Selbstläufer geworden ist, beweisen auch die Verkaufszahlen der physischen Tonträger.

Das Phänomen kommt nicht von ungefähr. Während Strid und Andersson mit SOILWORK und D´Angelo mit ARCH ENEMY wohl eher ein Nischenpublikum bedienen, liefern THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA massenkompatible Musik, die all jene anspricht, die ihre Jugend in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts verlebt haben. Hinzu kommen Fans der BEATLES-Generation, die sich ebenfalls in den Harmonien des Orchesters wiederfinden.

Und so gibt es auch mit Album Nummer fünf keinen Stilwechsel zu vermelden und all jene, die dies kritisieren, sollten sich nochmals den Werdegang der Band anschauen, die nicht einmal ansatzweise vorhatte, solches - erst recht nicht nach dem überraschenden Erfolg des Projekts - zu versuchen.
„Servants Of The Air“ startet den Longplayer mit einer Uptempo-Nummer, die zunächst mit Radioklängen aus einer Zeit beginnt, als man die Sender noch am Empfangsgerät einpegeln musste. In der Folge entwickelt sich der Song mit hoppelder Rhythmik zu einem der etwas sperrigeren Titel des Albums, der deutlich progressive Anleihen macht.

„Divinyls“ bringt die Band mit Keyboard-Intro und TOTO-Harmonien zurück in die kommerzielle Spur, „If Tonight Is Our Only Chance“ erinnert durch das Intro an EUROPE, während der Chorus auch SURVIVOR gut zu Gesicht stehen würde.

„Curves“ verbeugt sich vor TOTO, während „Transmissions“ quasi eine Hommage an die PET SHOP BOYS liefert, eine Dancefloor-Nummer erster Güte. Und so geht es munter weiter. Reihenweise Zitate großer Vorbilder, die die Musik einer ganzen Generation prägten und dennoch bewahrt sich die Band genau das Quäntchen Eigenständigkeit, die es braucht, um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

Hit der Scheibe ist „Sister Mercurial“ mit genialem Keyboard-Intro und zeitlos-brillanter Gesangs-Hook. Anspieltipp!

FAZIT: Auch mit ihrem fünften Streich „Aeromantic“ liefern THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA perfekte Unterhaltung in Stil der goldenen 80er, respektive 90er Jahre. Wer musikalische Innovationen sucht, ist hier falsch, diejenigen aber, die eine qualitativ weit über dem Durchschnitt angesiedelte Hommage an obige Dekaden zu schätzen wissen, sind mit „Aeromantic“ bestens bedient.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 4650x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Servants Of The Air
  • Divinyls *
  • If Tonight Is Our Only Chance *
  • The Boy's Last Summer
  • Curves
  • Transmissions *
  • Aeromantic
  • Golden Swansdown
  • Taurus
  • Carmencita Seven
  • Sister Mercurial *
  • Dead Of Winter
  • * Anspieltipp

Besetzung:

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