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The Wild!: Still Believe In Rock And Roll (Review)
Artist: | The Wild! |
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Album: | Still Believe In Rock And Roll |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Hardrock |
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Label: | eOne / SPV | |
Spieldauer: | 37:57 | |
Erschienen: | 20.03.2020 | |
Website: | - |
THE WILD! (nur echt mit Ausrufezeichen) haben ein Luxusproblem - zu gute Songs am einem ungünstigen Standpunkt, denn für kanadische Verhältnisse dürfte Vancouver zwar neben Montreal an der Ostküste des Landes die Musikmetropole schlechthin im Norden sein, doch von dort aus in die weite Welt zu gelangen ist schwierig, was in der Rock- und Metal-Geschichte nur beharrliche Visionäre und Überzeugungstäter geschafft haben, seien es Annihilator (Jeff Waters residiert ja mittlerweile in England), Devin Townsend (spielt sowieso in seiner eigenen Liga) oder Nickelback (was ein einziger Hit so alles ausmachen kann …).
Wie dem auch sei: THE WILD! tun umso mehr gut daran, nichts dem Zufall zu überlassen, denn zur Inszenierung ihres musikalischen Statements für 2020, das treffend "Still Believe In Rock And Roll" benannt wurde, zog die Band alle Register. Grob beschreiben kann man ihren Sound als Mischung aus den Protaonisten der kurzen Streetrock-Welle Ende der 1990er (Backyard Babies etwa - höre 'Young Rebels') und den Vertretern der Sleaze- bzw. Glam-Szene von der US-Westküste, die gut zehn Jahre früher am Start gewesen sind, also Poison, Mötley Crüe (Beispiel: 'Goin' To Hell') und Konsorten.
Der stärkste Posten der zu Hause durchaus erfolgreichen Gruppe ist Frontmann Dylan bzw. dessen an den seligen Chris Cornell denken lassendes Timbre, vor allem in den leider einen Tick zu seltenen ruhigen Augenblicken ihrer Songs, und ihr Händchen für gut versteckte Zitate ihrer Helden.
Das Titeltück hämmert die Message eindringlich monoton ins Langzeitgedächtnis, obwohl es über einen kurios "grungigen" Refrain (Stichwort Soundgarden) verfügt. Das sich mit seinem Titel selbst erklärende 'High Speed' und das wahrlich feurige 'Playing With Fire' wirbeln hingegen Staub auf wie Cheap Trick zu besten Zeiten, von denen auch der sonnige Stechschritt 'Crazy For You' stammen könnte.
Die Produktion in Vancouver betreute der renommierte Knöpfedreher Mike Fraser, der u.a. auch schon mit Van Halen, The Cult und AC/DC arbeitete. Letztere liegen übrigens (mal wieder) als Vergleichspunkt nahe, um Unbedarften THE WILD! zu beschreiben, denn auch wenn die Canucks tendenziell schneller, moderner, ja einfach zackiger zu Werke gehen als die chronisch behäbigen Stoiker aus Australien, sind Ähnlichkeiten zwischen beiden Kapellen hier und dort sehr offensichtlich. Exempel dafür sind das lässige 'Nothing Good Comes Easy', dessen Refrain-Chor glatt die Young-Brüder eingegrölt haben könnten, und das genauso gut abgehangene 'Gasoline', das den passenderweise versöhnlichen Abschluss eines Energiebündels von einem Album markiert.
FAZIT: THE WILD! drehen ähnlichen Combos wie Airbourne oder Bullet nicht nur mit ihrer Ungezwungenheit eine sehr lange Nase. "Still Believe In Rock And Roll" strotz zwar vor Genre-Klischees und -Kniffen, wirkt aber so lässig locker herausgehauen und glaubwürdig, dass es die ohnehin schon mitreißenden Lieder noch liebenswürdiger macht und ihren Suchtfaktor erhöht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bad News
- Crazy For You
- Nothing Good Comes Easy
- High Speed
- King of This Town
- Still Believe in Rock And Roll
- Playing With Fire
- Young Rebels
- Goin' To Hell
- Gasoline
- Still Believe In Rock And Roll (2020) - 12/15 Punkten
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