Der nach der Band selbst benannte Einstand erschien erst im vergangenen Jahr (zuvor gab's gleichfalls kaum zwölf Monate zuvor schon eine EP), nun trumpfen TRAVELER schon mit einem Nachfolger auf, von dem man logischerweise nicht erwarten darf, dass er etwas in stilistischer Hinsicht bemerkenswert anderes als "Traveler" zur Diskussion stellt. So wie die Kanadier ihrem Label treu bleiben, rücken sie auch nicht von ihrer musikalischen und ideellen Marschroute ab.

Der einzige Unterschied zur bisherigen Vita und Arbeitsweise der Band besteht darin, dass sich Gründer, Gitarrist und Hauptkomponist im Vorfeld erstmals beim Songwriting unter die Arme greifen ließ. Das Verfassen der Texte übernahm Frontmann Jean-Pierre Abboud, wohingegen Bassist Dave Arnold eine für seine ehemalige Combo Striker vorgesehene Nummer beisteuerte und man eine weitere aus der Feder Jean-Pierre Fortins (Gitarrist von TRAVELERs erfahrenen Landsleuten Deaf Dealer) übernahm.

Vor diesem Hintergrund wirkt “Termination Shock” allenfalls ein bisschen breiter gefächert als der Einstand, was aber einfach auch mit der seitdem gewonnenen Erfahrung des Bandkopf zusammenhängen könnte. In jedem Fall scheinen er und seine Mannschaft genau zu wissen was sie wollen, und kleiden es in eine leidlich originelle, aber stimmige Science-Fiction-Geschichte, in die man sich auch dank der kühlen visuellen Artwork-Ästhetik mühelos fallenlassen kann.

Blendet man den narrativen Überbau aus, darf man zum zweiten Mal eine Reihe traditioneller Metal-Songs genießen, die mehr von ihrem Schwung und Spielwitz als tatsächlichen Innovationen leben. Der forsche Opener 'Shaded Mirror', der mit knapp über sechs Minuten längste Song 'Diary of a Maiden' (klassischer Stampfer) und das rockige 'Foreverman' haben viel von beispielsweise Leatherwolf oder TRAVELERs vergessenen Landsleuten Sword, wobei Abouds raue Stimme als einziges eigenständiges Merkmal genügt, um die Relevanz der Gruppe zu unterstreichen.

FAZIT: 'Termination Shock' zeichnet sich durch einfach nur starke, leicht fassbare und dennoch nicht plumpe Echtmetall-Songs größtenteils schneller Art und einen charakteristischen Frontmann aus, ohne nur ein bisschen "innovativ" sein zu müssen. Kuttenträger wissen demnach Bescheid.