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Vanden Plas: The Ghost Xperiment – Awakening (Review)

Artist:

Vanden Plas

Vanden Plas: The Ghost Xperiment – Awakening
Album:

The Ghost Xperiment – Awakening

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Frontiers Music Srl.
Spieldauer: 46:38
Erschienen: 11.10.2019
Website: [Link]

Blickt man auf die Karriere der Prog-Metaller VANDEN PLAS aus Kaiserslautern unter Berücksichtigung ihres umfangreichen, teilweise grandiosen Portfolios zurück, muss man sich zwangsläufig die Frage stellen, warum die Band seit ihrer Gründung im Jahr 1986 nicht den weltweiten Durchbruch geschafft hat, denn gemessen an der Qualität der Outputs konnte der kommerzielle Erfolg leider nicht wirklich Schritt halten.

Zwar gab es immer mal wieder Achtungserfolge der Combo um Frontmann Andreas Kuntz, aber mehr als Platz 49 der Deutschen Albumcharts konnte man im Laufe der Bandgeschichte nicht verbuchen, obwohl die Anlagen allemal vorhanden sind und ein oder mehrere Plätze in der ewigen Bestenliste diverser Prog-Magazine an die teils mit epischen Stories gewürzten Juwelen der Band gehen, deren Konzeptalben auch gerne einmal mehrere Teile haben.

So auch das neueste, elfte Studiowerk „The Ghost Xperiment – Awakening“, das im Oktober 2020 unter dem Titel „The Ghost Xperiment – Illumination“ seine Fortsetzung finden soll. Die Geschichte, die der Longplayer erzählt, basiert auf einem tatsächlich dokumentierten, paranormalen Experiment. Texter Andreas Kuntz erzählt die Geschichte aus der Perspektive seiner fiktive Hauptperson Gideon Grace, der mithilfe diverser, metaphysischer Bücher, die von parapsychologischen Experimenten und Geheimlehren handeln, den Kampf gegen die Kreaturen der Dunkelheit aufzunehmen versucht, in dessen Verlauf Gideon selbst in den Abgrund der Hölle schaut.

Das Album ist gespickt mit finsteren Gitarrenparts, die sich mit Passagen zuckersüßer Harmonien abwechseln und in dieser Form typisch für VANDEN PLAS sind. Vielschichtigkeit ist Trumpf, wobei die Band bei diesem Album eindeutig das Hauptaugenmerk auf den melodischen Aspekt legt, was der Scheibe deutlich mehr Zugänglichkeit verschafft, als dies bei früheren Werken der Fall war. Schon der Opener „Cold December Night“ schüttelt gleich mehrere Highlights aus dem Ärmel, denn neben dem schroff-metallischen Riff der Strophe gibt es hier einen extrem eingängigen Chorus, der von hohem Wiedererkennungswert und bestem Unterhaltungswert ist. Zudem beeindrucken virtuose Soloparts, die wieder zum Auftaktriff hinüberleiten, bevor ein epischer Part ansteht, der schließlich in ein bombastisches Finale mündet.

„The Phantoms Of Prends-Toi-Gardes“ phrasiert die Vibes des Auftaktknüllers gekonnt und gewinnt mit zunehmender Spieldauer an Wucht, bevor mit „Three Ghosts“ ein 9-Minuten Epos ansteht, das alle Ingredienzen beinhaltet, die Prog-Metal auf höchstem Niveau ausmachen. Hier wechseln sich balladeske, durch Piano instrumentierte Parts mit krachenden Metal-Riffs ab, während die Gesangslinien den Spagat zwischen Hooks und Härte grandios meistern.

Im Anschluss steigert sich die Sache nochmals. „Devils´ Poetry“ besitzt einen genialen Kehrvers, der die typisch proglastige Strophe überraschend aufbricht, dazu grummelt der Bass teils geniale Lines dezent im Hintergrund, die dennoch wahrnehmbar sind und wunderbar passend verfangen.

„Fall From The Skies“ und „The Ghost Xperiment“ bilden den Abschluss des Longplayers. Während „Fall From The Skies“ erneut an der 10-Minuten-Marke kratzt, ohne je die Spannung zu verlieren, liefert „The Ghost Xperiment“ einen weiteren Hitaspiranten, dessen phänomenaler Chorus Ohrwurmcharakter hat und schon jetzt Appetit auf die Fortsetzung im kommenden Jahr macht.

FAZIT: Das neueste Album „The Ghost Xperiment - Awakening“ der Prog-Metaller VANDEN PLAS ist ein Geniestreich, der mehrere Durchläufe benötigt, um sich in seiner ganzen Schönheit zu erschließen. Das Ergebnis ist von internationalem Format und manifestiert den Status der Band als Prog-Metal-Act von Weltklasse. Aus ungeklärter Ursache blieb VANDEN PLAS der ganz große Durchbruch bisher verwehrt, aber vor dem Hintergrund der Konsistenz des Werkes darf davon weiterhin geträumt werden – verdient wäre es allemal.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 4223x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Cold December Night*
  • The Phantoms Of Prends-Toi-Gardes
  • Three Ghosts
  • Devils´ Poetry*
  • Fall From The Skies
  • The Ghost Xperiment*
  • *Anspieltipp

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 19.03.2020

Gute Band mit tollen Platten (besonders "Far Off Grace" bis "Seraphic Clockwork"), aber sie haben schon seit längerem keine wirklich zwingenden Gesangslinien mehr hinbekommen, finde ich. Das ist bei solcher Musik für mich das A und O.

Nach erstem Reinhören ist das leider auch auf dieser Platte nicht gelungen. Ich hoffe, sie wächst noch...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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