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Wulfaz: Sotes Runer (Review)
Artist: | Wulfaz |
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Album: | Sotes Runer |
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Medium: | MC/Download | |
Stil: | Black / Viking Metal |
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Label: | ToneWood | |
Spieldauer: | 15:09 | |
Erschienen: | 22.05.2020 | |
Website: | [Link] |
Nachgerade ungehobelt klingt das dänische Black-/Viking-Metal-Duo WULFAZ auf seiner zweiten EP "Sotes Runer", und lässt es garstig krachen und poltern. Schunkel-Melodien und Runen-Kitsch muss hier niemand fürchten, und die alten Gräbern entnommenen Klingen, die WULFAZ führen, haben zwar Rost angesetzt, zerschmettern jedoch mühelos die Plastik-Waffen, die unlängst als Metal-Merchandise von Charts-Stürmern angeboten werden.
Mit deren vergleichsweise anspruchsarmer wie gefälliger Eingängigkeit wollen es Simon (Schlagzeug und Geknurre) und Malthe (Gitarre und zusätzliches Keifen) ohnehin nicht aufnehmen. Gleichwohl WULFAZ‘ Musik prinzipiell als simpel bezeichnet werden kann (was bei einer "Urfaust-Besetzung" nicht allzu stark verwundern sollte), gelingt es dem Duo dennoch zumindest innerhalb von drei Songs, gehörige Abwechslung nebst einigen fast schon unwiderstehlichen, wenn auch ziemlich dreckigen Hooks abzuliefern. Inspiriert ist diese rohe Mixtur vor allem von jenen norwegischen Schwarzalben, die Atmosphäre nicht über Durchschlagskraft stellen, und bei ihren Produktionen auf Ecken und Kanten achten. Einige Hördurchgänge brauchte ich zugegebenermaßen, um vollends zu realisieren, dass der Titel-Song ein veritabler kleiner Hit ist, und dass auch die beiden anderen Nummern nicht nur feiste Freude am Krach bewirken, sondern mit leichtem Punk-Einschlag und sattem Groove eine fiese Eigenständigkeit aufweisen, welche mich gerne den Repeat-Button drücken lässt.
Nach der Veröffentlichung seiner Debüt-EP "Eriks Kumbl" (2019) beackerte das Duo zahlreiche Bühnen seines Heimatlandes und diese Erfahrung mag in die neuen Stücke eingeflossen sein, die wuchtig auf den Punkt kommen und kompakt arrangiert sind, sich jedoch nicht in Melodien von der Stange erschöpfen, sondern frisch und - ich erwähnte es - ungehobelt tönen. Dass Ole Luk (Afsky, Solbrud) sich als Gast-Schreihals verdingt, ist eine erwähnenswerte Fußnote, doch rein musikalisch gesehen, können WULFAZ ihre Songs problemlos für sich selbst sprechen lassen.
FAZIT: Diese drei Nummern wecken Neugier und Vorfreude auf das, was hoffentlich nicht in allzu ferner Zukunft aus dem WULFAZ-Lager auf uns zukommen mag. Wenn es den beiden Dänen gelingen sollte, einen ähnlichen Abwechslungsreichtum auch auf einem Langspielalbum zu verwirklichen, und dabei ihren rauen Charme nicht zu verlieren, dann wird wohl auch in einigen der neun Welten das Treiben der Sterblichen ein Echo erzeugen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Vie Disse Runer
- Sotes Runer
- Den Glammende Mand
- Sotes Runer (2020) - 12/15 Punkten
- Eriks Kumbl / Sotes Runer (2021) - 11/15 Punkten