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X: Alphabetland (Review)

Artist:

X

X: Alphabetland
Album:

Alphabetland

Medium: CD/Download
Stil:

Indie Rock

Label: Fat Possum / The Orchard
Spieldauer: 27:11
Erschienen: 24.07.2020
Website: [Link]

Für Post-Punk-Kenner ist es eine kleine Sensation, aber wahr: die Szene-Ikonen X haben geschlagene 30 Jahre nach ihrem letzten Album abermals zusammengefunden, obwohl eine Reunion noch bis vor kurzem als ausgeschlossen bezeichnet wurde,

Rockabilly-Gitarrenass Billy Zoom stieg sogar bereits 1985 nach "Ain't Love Grand!" aus und ist nun erstmals wieder im Kontext von X zu hören, die im Grunde genommen den Faden exakt von jenem Jahr aus weiterspinnen. So ist es, als ob es "See How We Are" (1987), "Hey Zeus!" (1993) und die EP "Merry Xmas" nie gegeben hätte.

Hält "Alphabetland" jedoch mehr bereit als bloße (gemeinhin schale) Nostalgie? Auch hinsichtlich der Themen, die John Doe und seine Partnerin Exenne Cervenka in ihren Texten verarbeiten, hat sich wenig geändert, bloß dass das America, das die beiden von jeher besangen, nicht mehr dasselbe ist wie während der Goldenen Jahre der Combo, was es ein bisschen schwierig macht, einen inhaltlichen Aktualitätsbezug zu finden.

Das Songwriting ist dafür umso bestechender ausgefallen: Das an die B52's gemahnende Rockabilly-Boogie-Gemisch 'Water - Wine' markiert nur eine von mehreren Bestleistungen, während der flockige Bubblegum-Indie-Rock des Titelstücks mit astrein sitzendem Satzgesang der beiden Köpfe nicht nur exemplarisch für den X-Stil schlechthin steht, sondern auch eine - kaum zu fassen nach all den stillen Jahren - bemerkenswerte Weiterentwicklung darstellt.

Einem Dialog gleichende Gesangsarrangements machen unterdessen 'Star Chambered' zu einem der gewieftesten und inhaltsschwersten Tracks des Albums, gleichwohl X im Großen und Ganzen keinen elitären Quark anrühren, sondern unmittelbar mitreißen; so gesehen kann man sich die hintersinnigen Inhalte schenken und einfach nur Spaß mit "Alphabetland" haben; damit kann man während des Bläser-verzierten 'Cyrano deBergers Back' beginnen

Letzten Endes ist "Alphabetland" genau das, was X von jeher ausgemacht hat, in geradezu hochprozentig destillierter Form: triumphales Songwriting im denkbar kompaktesten Format von jeweils zwei bis drei Minuten. Einziger Wermutstropfen just deswegen: die arg kurze Spielzeit von deutlich weniger als einer halben Stunde, aber die Herren gehen es wohl zunächst einmal langsam an; sind ja auch nicht mehr die Jüngsten …

FAZIT: Willkommen zurück, X! Mit ihrem Comebackalbum drehen die altgedienten Held(inn)en dem ganzen mittelmäßigen, gesichtslosen Indie-Pop- bis Rock-Gesocks, wo der Gummihammer hängt - zeitlose Melodien und Hooks, pfiffige Texte und genügend produktionstechnische Details, um bei aller Bodenständigkeit ein spannendes Kopfhörer-Erlebnis zuzulassen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4136x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Alphabetland
  • Free
  • Water - Wine
  • Strange Life
  • I Gotta Fever
  • Delta 88 Nightmare
  • Star Chambered
  • Angel on the Road
  • Cyrano deBergers Back
  • Goodbye Year Goodbye
  • All the Time in the World

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Paul A Tim
gepostet am: 24.11.2020

X spielen doch immer noch und seit Jahren regelmäßig in Originalbesetzung live. Von einer auszuschließenden Reunion zu sprechen oder Billy Zooms vorübergehenden Ausstieg (aus gesundheitlichen Gründen?) anzuführen, ist Quatsch. Mehr habe ich von der Kritik nicht gelesen, bin ausgestiegen
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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