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XTR Human: Interior (Review)
Artist: | XTR Human |
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Album: | Interior |
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Medium: | LP/LP+CD/Download/Kassette | |
Stil: | Post-Punk, Indie-Rock, Shoegaze, Dreampop |
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Label: | Blackjack Illuminist Records/No Emb Blanc | |
Spieldauer: | 40:50 | |
Erschienen: | 29.05.2020 | |
Website: | [Link] |
Ist die Zeit endlich reif für XTR HUMAN?
Als vor sechs Jahren ihr Debüt „Atavism“ erschien, standen die musikalischen Zeichen der Zeit wohl noch nicht im richtigen Stern für das Post-Punk-Indie-Rock-Trio um den Wahlberliner Johannes Stabel. Das sollte sich nach diesem zweiten Longplayer eigentlich ändern, denn „Interior“ nimmt einen mit auf eine Reise durch die oft dunklen Welten, die von THE CURE oder JOY DIVISION und NEW ORDER bevölkert werden: da hallen die Gitarren und flirren die Synthies und oft macht sich so ein düsteres Brit-Pop-Gefühl mit wunderbar melancholischen Melodien breit, während ein Song wie „Darkest Side“ zum thematischen Programm hinter „Interior“ wird. Sogar der Shoegaze spielt neuerdings eine bedeutende Rolle auf dem neuen XTR HUMAN-Album, das damit auf ganzer Linie punktet und mit solchem Song wie „Hearst“ eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Die Traurigkeit der Rockmusik hält intensiven Einzug auf „Interior“ und auch die Texte spiegeln vielfach eine innere und äußere Zerrissenheit wider. Selbst wenn mitunter noch die eine oder andere Punk-Erinnerung durchklingt, so wave- und dream-poppt es größtenteils auf „Interior“, während am Horizont immer wieder die güldenen 80er-/90er-Jahre – häufig gescholten, von vielen aber noch immer heiß geliebt – durchschimmern.
Sicher wird solche stilistische Ausrichtung nach sechsjähriger Wartezeit auch „Interior“ nicht zum ganz großen Durchbruch für XTR HUMAN führen, aber vielen trotz aller melodramatischen Musik- und Text-Momente, auch gerade wegen solcher Songs wie „On A Greater Scale“, viel Freude bereiten.
Ganz besonders die Freunde des Brit Pops und deren amerikanischer Entsprechung, wie INTERPOL oder THE STROKES, dürfen bedenkenlos auf XTR HUMAN setzen – da kann nichts schief gehen und besonders „Masks Of Faith“ hat in seiner ganzen bedrückenden Erhabenheit das Zeug zur Szene-Hymne.
Vinyl-Liebhaber sollten unbedingt bei der LP-Ausgabe von „Interior“ zugreifen und sogar eine Kassette des Albums gibt es, womit wir gefühlt wieder bei den 80ern wären.
FAZIT: Nach gut sechs Jahren Wartezeit meldet sich XTR HUMAN mit einem recht düsteren und zugleich melodieverliebten, die 80er-Jahre ehrenden und trotzdem modern klingenden Album zurück. „Interior“ verbindet melancholische Post-Punk-Indie-Rock-Romantik mit bedrückenden Texten und mitunter einschmeichelnden Melodien, die vielleicht dazu führen könnten, sich als oller Romantiker mal wieder ein Kerzchen anzuzünden und in aller Ruhe ein Glas Rotwein zu gönnen. Nur Vorsicht – der Schein kann auch trügen und dann…
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A:
- With A Smile
- On A Greater Scale
- New Dawn
- Masks Of Faith
- On Miracles
- Seite B:
- Dreams
- Hearst
- Giants
- Darkest Side
- Goodbye
- Bass - Lemmy Fischer
- Gesang - Johannes Stabel
- Gitarre - Johannes Stabel, Lemmy Fischer
- Keys - Johannes Stabel
- Schlagzeug - Andrew Wiseman
- Interior (2020) - 11/15 Punkten
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