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Yonder Boys: Acid Folk (Review)
Artist: | Yonder Boys |
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Album: | Acid Folk |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Americana / Folk / Cajun / Country |
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Label: | Blue Whale | |
Spieldauer: | 34:12 | |
Erschienen: | 25.09.2020 | |
Website: | [Link] |
Selten treffen Bandnamen den Nagel hinsichtlich des Selbstverständnis derer, die dahinterstecken, so genau auf den Kopf wie bei YONDER BOYS. Das in Berlin ansässige Trio besteht nämlich in der Tat aus Musikern, die ihren Traum weit weg von ihrer jeweiligen Heimat ausleben.
Konkret handelt es sich bei der Gruppe um den amerikanischen Sänger und Gitarristen Jason Serious sowie den Australier David Stewart Ingleton, der ebenfalls singt und Banjo spielt, begleitet von Multitasker Tomás Peralta, der neben diversen Saiteninstrumenten auch das Schlagzeug übernimmt. Der Chilene fungierte im Studio auch als Tontechniker, während Decemberists- und Avett-Brothers-Produzent Tucker Martine Hand an das rein analog aufgenommene Material anlegte.
Der Titel "Acid Folk" spricht auf den Sound der Band für sich selbst, obwohl man ihn nicht im Sinne der verschrobenen Acts begreifen sollte, die sich ab Ende der 1960er vor allem in Großbritannien bemerkbar machten (Comus, The Fox …), sondern auf die Zwanglosigkeit beziehen muss, durch die sich YONDER BOYS im Umgang mit Stilmitteln auszeichnen.
So oder so sind die drei jungen Männer handelsüblicher Americana stärker verhaftet als europäischen Sounds. Das belegen allein schon die vielen virtuosen Banjo- und Fiddle-Sauereien ('Look At What You Done', keine zwei Minuten instrumentaler Wahnsinn), aber auch der versierte Satzgesang, der Crosby, Stills, Nash, Simon und Garfunkel ins Gedächtnis ruft.
Davon abgesehen spiegelt dieses Debüt hinsichtlich seiner Kompaktheit die Bühnenerfahrung der Band wider. Der ironische Blick, den YONDER BOYS dabei auf die US-amerikanische Politik und Gesellschaft werfen (eine erfrischend heitere Betrachtung in diesen Zeiten), verkommt fast zur Nebensache, ist aber bezüglich des anhaltenden Reizes der Platte nicht unerheblich. Unter den Songs, zu denen mit 'House Carpenter' auch ein zwanglos aufbereiteter Standard aus der schottischen Folklore gehört, an dem sich beispielsweise auch schon Bob Dylan abgearbeitet hat, ragen das wehmütige 'Mumma's Boy' und der Cajun-Stampfer 'New Bohemians' als besonders bunte Avancen heraus.
FAZIT: Eine zu gleichen Teilen aufregende und in sich ruhende Americana-Platte von Musikern mit praktisch nicht vorhandenen Wurzeln auf dem Kontinent - YONDER BOYS sind ein Phänomen, das pastoralen Folk mit Turbo-Antrieb auf Westcoast-Psychedelia bzw. kalifornischen 60er-Jahre-Pop stoßen lässt und dabei etwas vertraut neu anmutendes Neues schafft. Songwriting: solide bis stark.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rabbit Song
- Mumma's Boy
- Eagle Song
- New Bohemians
- The Great American Pussy Grab
- Look At What You Done
- High On A Mountain
- Mosey On Down
- House Carpenter
- Il Pesce Spada
- Gesang - Jason Serious, David Stewart Ingleton, Tomás Peralta
- Gitarre - Jason Serious, Tomás Peralta
- Schlagzeug - Tomás Peralta
- Sonstige - David Stewart Ingleton (Banjo)
- Acid Folk (2020) - 11/15 Punkten
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