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Herzel: Le Dernier Rempart (Review)
Artist: | Herzel |
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Album: | Le Dernier Rempart |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Gates Of Hell / Soulfood | |
Spieldauer: | 44:25 | |
Erschienen: | 19.03.2021 | |
Website: | [Link] |
Eines muss man HERZEL lassen: Sie erinnern ob bewusst oder nicht ein klein wenig an die amerikanischen Aufsteiger Idle Hands (jetzt Unto Others), vor allem hinsichtlich Frontmann Thomas Guillessers Stimme und Melodieführung, doch der Band geht nicht nur das Gespür der Übersee-Kollegen für potenzielle Hits ab, sondern auch die Lockerheit.
Man muss sich schlicht gesprochen an den bieder verkrampften Charakter von „Le Dernier Rempart“ gewöhnen, falls man es schafft. Die Band aus der Bretagne, die in ihren Texten eine tiefe Heimatverbundenheit an den Tag legt, was dem generell mystischen Flair ihrer Musik entgegenkommt, holpert nämlich steif mit Stock im Allerwertesten über Achtziger-Metal-Allgemeinplätze und will sich ums Verrecken mit keinem einzigen Moment längerfristig im Gedächtnis einprägen. Drummer Ion Philippon groovt dazu bedauerlicherweise auch nicht mal für fünf Cent.
Hinzu kommt ein in enervierendem Maß häufig die Saiten anreißender (oder gar slappender?) Bassist, den der Produzent im Mix obendrein ungebührlich weit in den Vordergrund gestellt hat. So wird aus im Prinzip solide mit vielen braven Melodien komponierten Stücken im Sog der ewigen NWOBHM allenfalls ein nur teilweise mit Freude hörbares Werk, mit dem die Urheber ihr durchaus üppig vorhandenes Potenzial in sträflicher Weise verschenken.
Die eröffnenden neun Minuten von 'Maîtres de l'Océan' enthalten bereits sämtliche Vorzüge von HERZEL in gebündelter Form, und wenn der Tieftöner mal ausnahmsweise nicht alles zu Tode brummt, bestechen die beiden Gitarristen durch streckenweise richtig mitreißende Solo-Schlagabtäusche. Das akustisch eingeleitete, ebenfalls längere 'Berceau de Cendre' besitzt den stimmigsten Spannungsaufbau - die Musiker schreiben generell auf einen Klimax hin, statt plakativ die Rondoform auszureizen, an sich eine lobenswerte Eigenschaft -, und etwas so Kompaktes wie 'L'Épée des Dieux' wäre auf künftigen Albem häufiger anzutreffen eine erfreuliche Angelegenheit.
FAZIT: Freunde von epischem Heavy Metal von dies- wie jenseits des Großen Teichs dürfen nicht zuletzt aufgrund des "exotischen" Charakters von HERZEL in "Le Dernier Rempart" reinhören, doch eine Großtat haben die Bretonen damit noch nicht vollbracht. Die Platte leidet unter Kinderkrankheiten, welche die Gruppe in Zukunft sicherlich kurieren wird; bis dahin warten wir mit diesem durchwachsenen Ding im Ohr ab …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Maîtres de l'Océan
- La Flamme
- Le Dernier Rempart
- Berceau de Cendre
- L'Épée des Dieux
- L'Ultime Combat
- Bass - Mordiern Le Dissez
- Gesang - Thomas Guillesser
- Gitarre - Gurvan Lardeux, Kevin Le Vern
- Schlagzeug - Ion Philippon
- Le Dernier Rempart (2021) - 9/15 Punkten
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