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Los Lobos: Native Sons (Review)
Artist: | Los Lobos |
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Album: | Native Sons |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Americana / Latin / Rock |
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Label: | New West | |
Spieldauer: | 49:34 | |
Erschienen: | 30.07.2021 | |
Website: | [Link] |
Obwohl LOS LOBOS schon immer gerne Stücke anderer nachgespielt haben, ist dies selten so konsequent geschehen wie auf ihrem neuen Album. "Native Sons" ist nämlich nichts weniger als eine Hommage an Los Angeles, die Heimatstadt der Mitglieder, und spiegelt deren musikalischen Charakter als Schmelztiegel wider, in dem sich sehr unterschiedliche Stile und Ethnien vereinen.
Jackson Brownes Balladen-Ohrwurm ´Jamaica Say You Will´, der schummrige Soul-Schmachtfetzen ´Misery´ von Tamla-Songwriter Barrett Strong und der flotte Swinger ´Never No More´ von Percy Mayfield gehören zu den kompaktesten Tracks der Platte. Das Titelstück entpuppt sich als einziges Original als getragene Ballade zum eng umschlungenen Tanzen, der sich der ähnlich geartete Beach-Boys-Geheimtipp ´Sail On Sailor´ anschließt.
´Love Special Delivery´, ein Hit der wie LOS LOBOS selbst in der lateinamerikanischen Kultur verwurzelten Garagenrock-Vorreiter Thee Midniters, poltert genauso mit Bläser-Antrieb drauflos wie später ´Farmer John´ (The Premiers). Wars überlanges ´The World Is A Ghetto´ ist die sperrigste Nummer im Aufgebot, weshalb der Boogie ´Flat Top Joint´ (The Blasters - Saxofonist Steve Berlin gehörte dieser Gruppe vorübergehend selbst an) anschließend genau richtig kommt.
Willie Bobos zartes ´Dichoso´ und das hierzulande ebenfalls weitgehend unbekannte Chicano-Highlight ´Los Chucos Suaves´ von Lalo Guerrero (gestorben 2005), einer auch sozial engagierten Musik-Ikone für mexikanischstämmige Amerikaner, gehen am weitesten auf die Ursprünge der 1973 gegründeten Gruppe zurück.
Das Medley ´Bluebird / For What It´s Worth´ wird episch breit ausgewalzt sowie mit Percussion und virtuosem Akustikgitarrenspiel angereichert, gehört aber zu den weniger spektakulären Avancen auf "Native Sons", das abschließende ´Where Lovers Go´ (The Jaguars) fungiert sozusagen als entschleunigtes Surf-Outro zum Bewundern eines herrlichen Sonnenuntergangs über dem Pazifik.
FAZIT: Ob Schwarz, Weiß, Braun oder was der Teufel sonst - LOS LOBOS bringen auf "Native Sons" so ziemlich alles unter einen Hut, was in der Stadt der Engel groß und darüber hinaus mehr oder weniger einflussreich für die Musikwelt insgesamt wurde. Die Platte ist schlussendlich ein in sich rundes Sammelsurium von Coverversionen aus verschiedenen Genres, mit Können wie Herz umgesetzt und darum ein außerordentliches Vergnügen, selbst wenn man solche Projekte eigentlich nicht schätzt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Love Special Delivery
- Misery
- Bluebird / For What It s Worth
- Los Chucos Suaves
- Jamaica Say You Will
- Never No More
- Native Son
- Farmer John
- Dichoso
- Sail On Sailor
- The World Is A Ghetto
- Flat Top Joint
- Where Lovers Go
- Bass - Cesar Rosas, Conrad Lozano
- Gesang - David Hidalgo, Louie Pérez, Jr., Cesar Rosas
- Gitarre - David Hidalgo, Louie Pérez, Jr., Cesar Rosas
- Keys - Cesar Rosas, Steve Berlin
- Sonstige - Steve Berlin (Saxofon)
- Native Sons (2021)
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