THE WALLFLOWERS´ erstes Album nach rund zehnjähriger Sendepause ist seinem Titel "Exit Wounds" entsprechend eine Hommage an Menschen, die sowohl einzeln als auch gemeinsam unangenehme Erfahrungen gemacht haben. Im Mittelpunkt steht dabei einmal mehr eine warme Gesangsstimme, die wie gewohnt ein wenig an New Model Armys Justin Sullivan gemahnt, auch wenn die Band sowohl anderswoher kommt als auch stilistisch nichts mit den Briten am Hut hat.

Im Grunde fühlen sich mit der Gruppe vertraute Hörer gleich wie zu Hause, sobald die ersten Töne des des eröffnenden Relax-Tracks ´Maybe Your Heart´s Not In It No More´ - inklusive Steel-Guitar - erklingen. Die Scheibe wurde von Butch Walker (Taylor Swift, Weezer) produziert, wohingegen Chris Dugan (Green Day) den Mix übernahm, und heraus kam ein klangliches Ambiente, das 90er-Alternative-Flair und Classic-Rock-Feeling gleichermaßen verbreitet.

Das elegische ´I´ll Let You Down But Will Not Give You Up ´ steht dem beinahe funky anmutenden ´Move The River´ gegenüber, der leise auftretende Heartland-Rocker ´I Hear The Ocean When I Wanna Hear Trains ´ mit Orgel wiederum der guten Laune von ´Roots And Wings´, die nur subtil von einer Moll-Melodie seitens Mastermind Jakob Dylan getrübt wird.

"Exit Wounds" mutet wohl thematisch bedingt in rhythmischer Hinsicht einen Tick zu einheitlich an, wenn man von den schleppenden Balladen ´Darlin´ Hold On´ und ´Wrong End Of The Spear´ sowie dem treibenden Piano-Gehämmer von ´Who´s That Man Walking Round My Garden´ absieht. Zweistimmige Vocals - Singer-Songwriterin Shelby Lynne ist an vier Songs beteiligt - heben die mitunter recht aufwändigen Arrangements hervor, und Tom Pettys "Wildflowers" ist auch in Anbetracht des Bandnamens manchmal gar nicht so weit weg, was die Vibes der Scheibe angeht.

FAZIT: Welcome Back, THE WALLFLOWERS! Nach zehn Jahren weckt "Exit Wounds" den Eindruck, die Gruppe sei mit ihrem zeitgemäß panamerikanischen Sound nie weggewesen, und das inhaltliche Konzept der Platte betont ihre Gegenwartsrelevanz zusätzlich.