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Tir: Persepolis (Review)
Artist: | Tir |
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Album: | Persepolis |
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Medium: | CD/MC/Download | |
Stil: | Dungeon Synth |
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Label: | Brilliant Emperor Records | |
Spieldauer: | 57:40 | |
Erschienen: | 05.03.2021 | |
Website: | [Link] |
Dungeon Synth goes Dark Folk? ...Traditional Folk? ...Ambient? ...Soundtrack? Festlegen tut sich Oytun Bektas mit der neuesten Veröffentlichung seines Projekts TIR nicht so genau - und das wiederum macht "Persepolis" zu einem für Genre-Maßstäbe vergleichsweise abwechslungsreichen Hörerlebnis.
Doch der Reihe nach: Das 15 Stücke umfassende Album ist eine erweiterte Neueinspielung des Konzeptalbums "The Vanished Civilization of Xattoth", das 2019 via Heimat der Katastrophe als Kassette erschienen war - und bereits damals die Grenzen von dem, was gemeinhin als "Dungeon Synth" angepriesen wird, mit Ideenreichtum transzendierte. Nun also liegt mit "Persepolis" ein Album vor, das die ursprüngliche Version nicht nur mit seiner Gesamtspielzeit von einer knappen Stunde in den Schatten stellt, sondern neue atmosphärische und stilistische Facetten zu bieten hat. Bei den 15 Stücken handelt es sich naturgemäß in der Mehrzahl um eher kürzere Kompositionen, so dass der Tastenritter kaum eine andere Wahl hat, als ziemlich schnell auf den Punkt zu kommen. Insofern stellen sich auch zügig Aha-Momente ein: Hier ein von Summoning inspiriertes Intro, dort eine Melodie, wie Mortiis sie auf seinen Frühwerken ganz ähnlich intonierte, ein anderes Mal Percussions, die entfernt an Apoptose erinnern, und auch Anklänge an die Ambient-Alben von Burzum fehlen nicht. So weit, so bekannt. Der Longtrack des Albums "The Stone Thrown From Cinwad Bridge" greift zunächst das bekannte Motiv vom Irish Traditional "Scarborough Fair" auf, um dann nach drei Minuten in Empyrium’sche Wehmut einzutauchen, hier intoniert mittels akustischer Gitarre und synthetischer Flöte und Streicher: Für ein Dungeon-Synth-Projekt sind das ungewohnt eindringliche Klänge.
Unheimlich dicht geraten ist das nur zweieinhalbminütige "The Rising Shadow Of Chaos" - eine Andeutung dessen, was sich in Zukunft noch detaillierter ausgestalten lässt?
Auf die für das Genre ungewöhnliche Inspiration weist die schöne Cover-Gestaltung hin: "Persepolis" ist der antiken Stadt der Perser im heutigen Süden des Irans gewidmet, deren Überreste der Komponist vor einer Weile besuchte (mehr dazu im Interview).
FAZIT: Eine knappe Stunde Dungeon Synth, in der traditionelle Genre-Motive mit Dark Folk à la Empyrium verwoben werden, um im Wüstensand einer antiken Hauptstadt der Perser nachzuspüren - TIR wandelt innerhalb des Genres auf eigenen Wegen und wirft mehr als einen Blick über die Festungsmauern auf die Ländereien dahinter.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Daemon of Desert (Aži)
- Anahid’s Miracle
- Summoning Alborz
- Righteous Viraz
- The Dragon King Raised an Army
- Menog and Getig
- The Stone Thrown from Cinwad Bridge (Extended)
- Sands in the Sky
- The Song of the Cosmos is Heard from Persepolis
- The Rising Shadow of Chaos
- Blood Red Desert
- Welkin
- Empire of Stars
- Lost to the Shadow of Memory
- Forgetten Prophecy (feat. Varkana)
- Gitarre - Oytun Bektas
- Keys - Oytun Bektas
- Metal Shock (2019) - 11/15 Punkten
- Nigritude (2020) - 9/15 Punkten
- Persepolis (2021) - 11/15 Punkten
- Awaiting The Dawn (2023) - 11/15 Punkten