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Astraya: Myth of Dike (Review)
Artist: | Astraya |
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Album: | Myth of Dike |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post- und Alternative-Rock |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 53:42 | |
Erschienen: | 24.06.2022 | |
Website: | [Link] |
In Oppenheimers Worten „Now I am become Death, the destroyer of Worlds“ lagen und liegen auch heute noch Furcht und Ehrfurcht davor, durch das eigene Wissen und Handeln die maximale Destruktivität zu erzielen. Was bei Oppenheimer aber im Potenzial zur Vernichtung allen Lebens gipfelte (der Atombombe) wird bei ASTRAYA in einen zwar durchaus lichtlosen, dafür aber emotional packenden musikalischen Mix aus Post-Irgendwas-Rock und Alternative-Rock verpackt.
Beim Hören von Songs wie „The Moribund“ oder auch dem Titeltrack schimmern gar Parallelen zu Bands wie LONG DISTANCE CALLING durch. Denn genauso wie die Instrumental-Könner verstehen es ASTRAYA mit ihren Liedern eine Geschichte zu erschaffen. Dabei sind Melina Abele und ihre Kumpanen aber deutlich bildhafter unterwegs, was zu einem Großteil natürlich dem Gesang geschuldet ist. Denn allein durch die Zuhilfenahme einer Stimme wirkt die Musik strukturierter und leichter nachzuvollziehen.
Vielleicht sorgt diese leichter verdauliche Struktur noch mehr dafür, dass „Myth of Dike“ in Gänze so einnehmend klingt. Von der ersten Sekunde an wird der Hörer sprichwörtlich hineingezogen in dieses Dickicht aus Atmosphäre und an- und abschwellenden Klangsphären zwischen Dunkelheit, Melancholie aber auch Kraft und Hoffnung.
Natürlich klingt die Musik dabei nicht zwingend revolutionär und songtechnische Ausreißer wollen auch eher aktiv gefunden werden. Das kleine (oder große) Kunststück aber ist, dass ASTRAYA vom ersten bis zum letzten Ton eine Geschichte erzählen, die sich (wenn auch nicht immer bewusst) mehr und mehr im Kopf manifestiert. Die vereinzelten metallischen Ausreißer lassen den Hörer außerdem aus der möglicherweise entstehenden Apathie aufschrecken, was nach und nach dazu führt, dass die Musik immer einprägsamer wird.
Ein Kritikpunkt könnte (je nach Betrachtungsweise) die mit der Zeit aufkeimende Gleichförmigkeit des Materials sein. Manche Songs klingen doch sehr repetitiv, teilweise auch langatmig. Obwohl das vielleicht auch ein bewusst eingesetztes Stilmittel sein könnte und als solches hier bestens funktioniert.
FAZIT: ASTRAYA überzeugen auf „Myth of Dike“ vor allem durch die Stimmung, die ihre Musik erzeugt. Auch wenn das Material überwiegend unter einem melancholischen Trauerschleier steckt, sorgen vereinzelte Momente für passende Kontraste, die immer dann zum Zug kommen, bevor die Musik zu gleichförmig erscheint. Dass die Songs darüber hinaus mit einer Fülle an Emotionen betankt sind, hält dieses Album im Großen und Ganzen auch auf lange Sicht spannend.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Oppenheimer
- Myth Of Dike
- The Moribund
- Corpse Obscure
- Dystopia
- Interlude I
- Lost
- Epiphany Pt. 1
- The Fountain
- Interlude II
- A Finite Sequence Of Fainting Transcience
- Bass - Tobi Hänsel
- Gesang - Melina Abele
- Gitarre - Benny Gölz, Tim Suske
- Schlagzeug - Tino Schabel
- Myth of Dike (2022) - 11/15 Punkten
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