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Citizen: Life In Your Glass World (Review)
Artist: | Citizen |
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Album: | Life In Your Glass World |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Alternative, Post-Punk, Rock, Indie |
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Label: | Run For Cover Records | |
Spieldauer: | 38:26 | |
Erschienen: | 26.03.2021 | |
Website: | [Link] |
Es gibt Musik, die sich vor allem im zeitlichen Kontext ihrer Entstehung/Veröffentlichung zu etwas Besonderem entwickelt. Auf CITIZENs „Life In Your Glass World“ trifft das uneingeschränkt zu. Nicht weil der Mix aus Indie, Post-Punk, Alternative und (Pop-)Rock sonderlich innovativ ist, sondern weil die Musik zu einhundert Prozent in die Qualität des aktuellen Zeitgeschehens passt.
Vordergründig ist das Album sehr leichtfüßig unterwegs.
Der Sound ist warm und zu vielen Songs würde sich hervorragend tanzen lassen.
Auch gesanglich schmeicheln Songs wie „Thin Air“ oder „Glass World“ den Ohren, klingen sie doch sehr angenehm, fast verträumt. Textlich dagegen suggerieren vor allem der energische Opener „Death Dance Approximately“ und „I Want To Kill You“ dass hier aber doch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Dieser Einstieg gibt zugleich den Grundton vor, der sich im Hintergrund durch das ganze Album zieht.
CITIZEN tänzeln thematisch zwischen Verbitterung und Wut über die eigene Machtlosigkeit. Und doch ist stets dieser übermächtige Wunsch spürbar aus allem Negativen auszubrechen.
„Pedestal“ und das elektronische „Fight Beat“ verdeutlichen das z.B. sehr eindringlich. Ist ersterer ein leichtfüßiger Ohrwurm mit Tendenz zur Melancholie, vollzieht letzterer einen radikalen Twist. Eintönig und irgendwie kalt rauschen die elektronischen Beats in die Ohren und auch der Gesang sorgt für eine tendenziell eher unangenehme Atmosphäre, die dem Album aber eine sehr spannende, andere Facette verleiht.
„Black and Red“ bringt danach die Energie zurück. Der Groove wird tanzbarer und die gesamte Stimmung suggeriert Aufbruch.
„Glas World“ klingt dann so, als ob CITIZEN endgültig angekommen wären. Der Sound ist warm und locker, fast entspannt, was doch sehr konträr zum melancholischen Text ist (und somit perfekt passt). Auch „Winter Buds“ gibt sich entspannt, die Gitarren beginnen sehr warm, explodieren aber plötzlich zu einem unerwarteten Schrammel-Part mit viel Verzerrung. Dieser Wutausbruch ist jedoch genauso schnell wieder vergessen wie er auftaucht, denn die Wärme des Gesangs übernimmt grundsätzlich die Führung.
„Edge of the World“ löst dann nicht nur thematisch alle Spannungen dieser Scheibe auf, sondern lässt „Life In Your Glass World“ mit der durchaus positiven Aussicht auf Hoffnung enden.
FAZIT: Mit „Life In Your Glass World“ präsentieren CITIZEN ein sehr spannendes Werk, das sich von allen etwaigen Konventionen freigemacht hat. Vielseitigkeit könnte das übergeordnete musikalische Thema dieses Albums sein. Aber auch auf emotionaler Ebene setzt die Musik viele verschiedene Reize. Damit ist „Life In Your Glass World“ ein Album mit Langzeitwirkung und dem Anspruch auf Zeitlosigkeit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Death Dance Approximately
- I Want To Kill You
- Blue Sunday
- Thin Air
- Call Your Bluff
- Pedestal
- Fight Beat
- Black and Red
- Glass World
- Winter Buds
- Edge Of The World
- Bass - Eric Hamm
- Gesang - Mat Kerekes
- Gitarre - Nick Hamm, Ryland Oehlers
- Schlagzeug - Jake Duhaime
- Life In Your Glass World (2021) - 13/15 Punkten
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