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If: Live At The BBC 1970-72 (Review)

Artist:

If

If: Live At The BBC 1970-72
Album:

Live At The BBC 1970-72

Medium: Do-CD
Stil:

Fusion, Blues-, Soul- & Jazz-Rock

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 124:07
Erschienen: 24.06.2022
Website: [Link]

Weiter geht sie, die bunte Musik-Reise in die BBC-Vergangenheit, bei der unser sachverständiger und leidenschaftlicher sowie auf gut remasterten Klang setzender Reiseführer Repertoire Records ist. Diesmal also IF – die britischen Blues-Soul-Rocker, die als Fusion-Band sich musikalisch zwischen COLOSSEUM und den frühen CHICAGO sowie BLOOD, SWEAT & TEARS bewegen – und außerdem wohl zu den ungewöhnlichsten und mitunter druckvollsten Bands zählen, bei den neben charismatischem Gesang ein ebenso charismatisches 'Gebläse' mit dazugehört.

Die hier zusammengestellten BBC-Aufnahmen, welche zwischen den Jahren 1970 bis 1972 entstanden, umfassen insgesamt sieben unterschiedliche BBC-Aufführungen – beginnend mit der 'Dave Lee Travis Show' am 31. Mai 1970 und endend mit dem 'Radio 1 In Concert“ im Juli 1972, das zugleich mit fünf Songs am umfangreichsten ist.

Alle Aufnahmen der britischen Jazz-Soul-Rock-Band, die live wahre Fusionswunder vollbringt, sind erstmals auf CD erhältlich und zeichnen sich durch einen guten – allerdings nicht hervorragenden – von EROC restauriert und remasterten Klang aus.

Natürlich gibt’s auf „Live At The BBC 1970-72“ auch einen Mitschnitt, bei dem der berühmt-berüchtigte – man muss ihn schon aufgrund seiner unglaublichen Musik-Entdeckungen im Grunde genial nennen – JOHN PEEL den BBC-Hut aufhat: Das 'John Peel Sunday Concert' ist vom 2. August 1970 und besticht besonders mit dem viertelstündigen, von Instrumental-Soli überbordenden, „What Did I Say About The Box, Jack?“.

Die Doppel-CD mit den BBC-Aufnahmen endet dann mit dem sogar ein wenig in die Country-Schiene abgleitenden „Seldom Seen Sam“ und hinterlässt mal wieder für alle Sammler und besonders diejenigen, die schon immer nach einer Entsprechung neben COLOSSEUM und BLOOD, SWEAT & TEARS suchten, die (mit ein paar Sound-Abstrichen) allerbesten Eindrücke.

BBC wusste eben schon immer, welche kreativen Bands in den 70er-Jahren auch mit längeren Stücken unbedingt ins Radio gehörten. Da müsste unserem Formatradio der Gegenwart nicht nur die Schamröte ins Gesicht steigen und dann aus ihren verschmalzten Ohren tröpfeln, sondern auch endlich wieder erkannt werden, dass neugierige, gut sprechende und musikinformative Moderatoren mehr auf dem Kasten haben sollten, als von Labels gepushten Schrott in Dauerrotation mit billigen Anmoderationen, die krampfhaft auf lustig getrimmt sind, laufen zu lassen. Gerade das sollte doch, wenn man uns schon monatlich mit Zwangsgebühren quält, nicht zu viel verlangt sein!

Natürlich gibt es in bester Repertoire-Tradition zu der Doppel-CD wiederum ein umfangreiches, 24-seitiges Booklet, in dem Chris Welch über Band, Musik, die wichtigsten IF-Musiker im Interview (Dave Quincy & Terry Smith) und BBC-Konzerte ausführlich informiert und das mit vielen Fotos aufwartet, von denen wenige sogar in Farbe sind.

Interessant ist hierbei auch die Einleitung im Booklet von Chris Welch, der schwer beeindruckt von IF's Musik ist und mit seinen ersten Worten den Wunsch zum Ausdruck bringt, in einer Zeitmaschine zurück in die frühen Siebziger zu fliegen, denn dann würde ihn sein Flug garantiert zu der 'legendären Jazz-Rock-Band IF' führen, die mit ihren Live-Aufnahmen für die BBC 'Musik für die Ewigkeit' geschaffen haben.
Eine Ewigkeit, die wir nach ewig langen 50 Jahren nun in unserem CD-Player wieder aufleben lassen dürfen.

FAZIT: Sie waren in den Anfängen der 70er-Jahre eine der wichtigsten Jazz-Rock-Bands, die in ihrer Musik wild fusionierende Ausflüge durch den Soul, Folk, Blues, Jazz, Rock und Prog unternahmen, wobei sie BLOOD, SWEAT & TEARS genauso überzeugend Konkurrenz machten wie COLOSSEUM. Trotz der Begeisterung seitens John Peels und des BBC-Radios blieb ihnen allerdings der ganz große Durchbruch verwehrt, was auch daran lag, dass sie sich bereits 1975 – trotz ihres riesigen Potenzials – auflösten. Leider ist der Großteil der bis dato unveröffentlichten Aufnahmen der ersten CD von „Live At The BBC 1970-72“ nur in Mono, dafür besticht aber die zweite CD mit einem deutlich besseren, hochwertigen Stereo-Klang (remastert von EROC) und dem kompletten Radio1-Konzert vom Juli 1972. Ein weiteres sehr wichtiges Puzzle-Teil in der IF-Historie, das keiner, der einmal dieser Fusion-Band, welche besonders live voller Power und Leidenschaft aufspielt, verfallen ist, zur Vollendung seines IF-Bildes missen sollte.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1994x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD 1 (64:40):
  • Dave Lee Travis Show, 31 May 1970
  • I'm Reaching Out On All Sides
  • John Peel Sunday Concert, 2 August 1970
  • The Promised Land
  • I'm Reaching Out On All Sides
  • What Did I Say About The Box, Jack?
  • Sounds Of The 70s, 17 July 1970
  • What Can A Friend Say?
  • Sounds Of The 70s, 15 January 1971
  • Your City Is Falling
  • I Couldn't Write And Tell You
  • Sunday Sad
  • Tarmac T. Pirate & The Lonesome Nymphomaniac
  • CD 2 (59:27):
  • Sounds Of The 70s, 16 July 1971
  • Upstairs
  • Sweet January
  • Forgotten Roads
  • Fibonacci's Number
  • Sounds Of The 70s, 14 September 1971
  • Seldom Seen Sam
  • Far Beyond
  • Radio 1 In Concert, July 1972
  • Introduction: Alan Black
  • The Light Still Shines
  • What Did I Say About The Box, Jack?
  • Waterfall
  • Seldom Seen Sam

Besetzung:

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