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Joe Lynn Turner: Belly of the Beast (Review)

Artist:

Joe Lynn Turner

Joe Lynn Turner: Belly of the Beast
Album:

Belly of the Beast

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Music Theories / Mascot / Rough Trade
Spieldauer: 50:15
Erschienen: 28.10.2022
Website: [Link]

Wozu Partys nicht gut sein können… Auf einer ebensolchen lernte Hypocrisy- und Pain-Kopf Peter Tägtgren, der bekanntermaßen ein arrivierter Produzent und Songwriter (zuletzt für Rammstein-Sänger Till Lindemann im nach diesem benannten Gemeinschaftsprojekt) ist sowie Death-Metal-Geschichte geschrieben hat, den legendären Hardrock-Frontmann JOE LYNN TURNER kennen. Aus dieser Begegnung erwuchs ein Zusammenschluss, der auf den ersten Blick nicht funktionieren kann, es aber letzten Endes tut - und wie!

Tägtgrens kompositorische Handschrift passt hervorragend zu Turners alterslos kraft- und gefühlvoller Stimme, was im Übrigen auch für die Produktion von "Belly of the Beast" gilt, die auch Herrn Lindemann gut gestanden hätte. Der Schwede setzt auf extrem griffiges Songwriting mithilfe geläufiger Aufbauten und Wendungen, um das ikonische Organ des 71-Jährigen ideal in Szene zu setzen.

Der mit Chor-Einwürfen gespickte sinfonische Stampfer ´Black Sun´ könnte genauso wie ´Rise Up´ (der Groove ist mir persönlich einen Tick zu "Ballermann-Metal") praktisch auch auf einem jüngeren Pain-Album stehen, bloß dass Turners tiefe Vocals einen echten Schaueffekt besitzen und durch die begleitenden Orgel-Sounds (selbige zieren auch den finalen Doppelschlag aus ´Living the Dream´ und ´Requiem´) leises Deep-Purple-Flair aufkommt. Virtuosität hört man außerdem oft auf "Belly of the Beast"; über die Studio-Besetzung ist vor der Veröffentlichung des Albums noch nichts bekannt.

"Belly of the Beast", das elfte Solowerk des ehemaligen Rainbow- und Deep-Purple-Frontmanns, ist seine Songtexte betreffend ein Album für die von Krisen und Endzeitstimmung durchdrungene Gegenwart der Zwanzigerjahre des 21. Jahrhunderts, während die oft martialisch anschiebende Musik diese aufregende wie beängstigende Zeit gleichfalls anschaulich reflektiert, sei es mit Grusel-Synthesizern wie im einleitenden Titelsong, finster verfremdeter Stimme oder generell mit nachgerade brutalen und tiefer gestimmte Gitarren.

Die subtil elektronisch brodelnde Power-Ballade ´Tortured Soul´ wird von dem ähnlich gearteten, teils orchestralen ´Dark Night´ mit seinem Mega-Refrain übertroffen, wohingegen sich das ruhig schreitende ´Desire´ kaum besser an den Stil von Turners verstorbenem Kollegen Ronnie James Die geschmiegt hätte. Als erster Song, den Peter und Joe zusammen schrieben, fällt das flotte ´Don't Fear the Dark´ ein wenig aus dem Rahmen. In letzter Konsequenz ist die Tatsache, dass das Tempo auf "Belly of the Beast" zu selten variiert ist, das einzige Manko der Platte.

FAZIT: Zwei unwahrscheinliche Freunde und sehr unterschiedliche Musiker tun sich zu einem Album zusammen, das hervorragend funktioniert und in diesem konkreten Fall zu einer künstlerischen Verjüngung von JOE LYNN TURNER geführt hat. "Belly of the Beast" versöhnt das traditionelle Hardrock-Ethos des Altehrwürdigen mit knallharten Modern-Metal-Stilmitteln zu starken, eingängigen Songs, die eine hohe Abriebfestigkeit aufweisen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3060x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 01] Belly Of The Beast
  • 02] Black Sun
  • 03] Tortured Soul
  • 04] Rise Up
  • 05] Dark Night
  • 06] Tears Of Blood
  • 07] Desire
  • 08] Don't Fear The Dark
  • 09] Fallen World
  • 10] Living The Dream
  • 11] Requiem

Besetzung:

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