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Magenta: The White Witch – A Symphonic Trilogy (Review)
Artist: | Magenta |
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Album: | The White Witch – A Symphonic Trilogy |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive, symphonische Klassik |
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Label: | Tigermoth Records/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 49:54 | |
Erschienen: | 28.10.2022 | |
Website: | [Link] |
'The White Witch – A Symphonic Trilogy' nimmt sie mit auf eine musikalische Entdeckungsreise, wie Sie sie noch nie erlebt haben!“ (MAGENTA unter ihrer Bandcamp-Seite)
Da haben sich MAGENTA unter Federführung von ROBERT REED aber wieder was einfallen lassen. Ein gigantisches, gewagtes und vor allem klassisches Stück Musik über eine 'Weiße Hexe', die mit großem, von Reed geleitetem, Orchester eingespielt wird, bei dem LES PENNING, zusätzlich neben Sängerin CHRISTINA BOOTH, als Erzähler fungiert und CHRIS FRY ausschließlich zur akustischen Gitarre greifen darf.
Und so viel sei verraten: Mit „The White Witch – A Symphonic Trilogy“ erwartet den Hörer tatsächlich ein klassisch-progressives (Nicht umgekehrt!) Meisterwerk, das Herrn Reed und seine Band nunmehr sogar als ernsthafte Anwärter für die Abteilung 'moderne Klassik' erhebt, die zwar mit Orchester eingespielt ist, parallel aber trotzdem alle Trademarks der progressiven Rockmusik besitzt, selbst wenn hierbei, statt auf ein elektrisches Rockinstrumentarium, auf Bläser, Streicher, Harfen, Flöten, Pauken, Triangeln und vieles mehr zurückgegriffen wird.
Oh ja, ROBERT REED ist bei „The White Witch – A Symphonic Trilogy“ nicht mehr auf dem Oldfield-Trip, sondern dem solcher (Soundtrack-)Komponisten-Größen wie HANS ZIMMER oder JEFF WAYNE und JOHN WILLIAMS. Aber hier sucht er sich nicht deutlich erkennbare Musik-Parallelen wie bei dem guten Mike, sondern setzt ausschließlich auf komplett Eigenes. Purer MAGENTA-Stoff also, klassisch von Reed höchstpersönlich arrangiert und orchestriert und zu einer Trilogie zusammengefügt. Das erste Stück stammt dann bereits vom ersten MAGENTA-Album „Revolutions“ (2001), einer Doppel-CD, und ist der 20-minutige Longtrack daraus, der nunmehr dem Orchester-Album seinen Titel verleiht. Hört man dieses epische Stück, dann fragt man sich, warum da nicht schon früher die Klassik-Abteilung eingeschaltet wurde…
Und schon geht’s weiter mit Teil 2 der Trilogie, diesmal aus dem zweiten MAGENTA-Album „Seven“ (2004): „Lust“. Schon damals hatten sie sich zur Verstärkung die Streicher des Vienna Symphony Orchestras mit dazugeholt und wirkten unglaublich erhaben mit ihrem Sympho-Prog, der Klassik (Streicher) und Moderne (Rockinstrumentarium) miteinander vereinte. Nun gibt’s die Orchester-Variante mit allem Brimborium und extrem breit aufgestellt. Das macht letzten Endes sogar noch mehr Lust auf „Lust“.
Der letzte Teil „Survival“ ist völlig neu und verbindet die beiden Vorgänger auf seine Weise zu einem Konzept, das im Jahr 1645 beginnt und von den ständigen Überlebenskämpfen während dieser Zeit erzählt, welche die meisten als „Sacrifice“ (Opfer) verlieren, auch weil sie sich gegen 'Mutter Erde' stellen anstatt ihr die Hand zu reichen. Die Einsicht diesbezüglich, dass wir alle ihre (Mutter Erde) Kinder sind, kommt (fast zu) spät und entwickelt sich über den zweiten 'Vergeltungs'-Teil hin zum großen Finale, dem Überlebens-Teil, das die Trilogie mit viel Optimismus beendet. Bei dermaßen großartiger Musik kein Wunder, denn voller Finsternis und Bedrückung sollte man diese klassische Wundertüte, die tatsächlich einer so noch nie erlebten Entdeckungsreise gleicht, nicht beenden. Die Geschichte von Sara, der Weißen Hexe, ist natürlich in dem achtseitigen Booklet des rundum sehr schön gestalteten Digipaks nachzulesen.
Alle drei 'Klassiker' werden mit einem kurzen Sprechtext von LES PENNING als Erzähler eingeleitet. Und da wir schon längst wissen, dass Reed und Penning spätestens mit Reeds intensiven „Sanctuary“-Ausflügen in das OLDFIELD-Universum ein Herz und eine Seele sind, verwundert die Zusammenarbeit selbst für dieses Orchester-Album ohne erkennbare Oldfield-Einflüsse überhaupt nicht. Vielmehr verleiht Pennings tiefe Stimme der ganzen Trilogie eine besondere Note.
FAZIT: Er haut immer wieder eine nach der anderen Prog-Überraschung raus, die sich im Falle von „The White Witch – A Symphonic Trilogy“ echt gewaschen hat, dieser ROBERT REED. Diesmal begibt er sich mit MAGENTA auf eine rein klassische Reise mit großem Orchester und ausschließlich akustischen Instrumenten. Keine Kombination aus Progressive Rock und Klassik, sondern eine reine Prog-goes-Klassik-Trilogie, die nunmehr sogar den Beweis dafür erbringt, dass sich Reed nicht nur mit einem Oldfield, sondern auch solchen Komponisten-Größen wie HANS ZIMMER und JOHN WILLIAMS messen kann und dabei definitiv nicht den Kürzeren zieht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Part I: Sacrifice
- Part II: Retribution
- Part III: Survival
- Gesang - Christina Booth, Les Penning
- Gitarre - Chris Fry
- Keys - Robert Reed
- Sonstige - Robert Reed (Orchester-Arrangements), Katie Axelsen (Flöte), Sam Baxster (Oboe)
- Home (2006) - 10/15 Punkten
- Chameleon (2011) - 11/15 Punkten
- Live: On Our Way To Who Knows Where (2012)
- The Twenty Seven Club (2013) - 9/15 Punkten
- The Singles - Complete (2015)
- Chaos From The Stage (2016)
- We Are Legend (2017) - 13/15 Punkten
- We Are Seven – The Robin 2, Wolverhampton 8th April 2018 (2018)
- Acapela 2016 & 2017 (2019)
- Masters Of Illusion – Limited Edition (2020) - 10/15 Punkten
- Angels And Damned – 20th Anniversary Show (2021)
- The White Witch – A Symphonic Trilogy (2022) - 14/15 Punkten
- Reaching For The Moon (2023)
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