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Midlake: For The Sake Of Bethel Woods (Review)
Artist: | Midlake |
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Album: | For The Sake Of Bethel Woods |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie-Pop |
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Label: | Bella Union | |
Spieldauer: | 44:00 | |
Erschienen: | 18.03.2022 | |
Website: | [Link] |
Wenn der Begriff „Widerstandsfähigkeit“ überhaupt geeignet ist, die besonderen Merkmale einer Rockband zu beschreiben, dann trifft das gewiss auf das texanische Artrock-Ensemble MIDLAKE zu.
Nachdem die Band 2006 mit dem Album „The Trials Of Van Occupanther“ ihren kommerziellen Durchbruch erzielte, verzettelten sich die Jungs in der Folge in einer Reihe konzeptioneller und musikalischer Fallstricke, die dazu führten, dass sie mit dem Nachfolgewerk „The Courage Of Others“ 2010 nicht an den Erfolg des Vorgängers anschließen konnten.
2011 verließ schließlich der Frontmann TIM SMITH die Band – wurde aber nahtlos von ERIC PULIDO ersetzt, der dann den Gesang auf dem bislang letzten Album „Antiphon“ von 2013 übernahm.
Damit schien das Thema MIDLAKE dann erledigt, denn es folgten fast 10 Jahre Sendepause. Womit wir wieder bei der Widerstandsfähigkeit sind, denn nun gibt es dann tatsächlich ein neues Album, das MIDLAKE wieder in der Originalbesetzung plus ERIC PUDLIO und dem neu hinzugekommenen Keyboarder und Flötisten JESSE CHANDLER einspielten und sich dafür in die Hände der Indie-Produzenten-Legende JOHN CONGLETON begaben.
JESSE CHANDLER sorgte mit seinen Beiträgen an organischen Keyboards (also Klavier, Orgel und Mellotron) und seinen vielschichtigen „Flötentönen“ nicht nur für ein klassisches Hippie-Flair, sondern steht auch für den Geist, nach dessen Kind MIDLAKE das neue Album ausrichteten. Das Cover des Albums zeigt nämlich ein Foto von JESSEs inzwischen verstorbenem Vater, das während des Auftrittes von JOHN SEBASTIAN beim legendären Woodstock-Festival aufgenommen wurde. Es war dann auch besagter Vater, der JESSE in einem Traum dazu aufforderte, MIDLAKE wieder zusammenzubringen.
Wenn man dann noch weiß, dass Bethel Woods der Name des Ortes ist, an dem das Woodstock-Festival auf Yasgur's Farm tatsächlich stattfand, dann eröffnet sich aus diesen Informationen auch der inhaltliche Rahmen des Albums, denn darauf geht es um das Sehnen, die Werte dessen, was verloren zu sein scheint, wiederzuerlangen.
Der Titelsong „Bethel Woods“ etwa umschreibt die fast schon romantische Verklärung des Woodstockschen Friedensverständnisses, während das Woodstock-Festival in dem Song „The End“ sogar direkt angesprochen wird.
Am berührendsten freilich ist dann der Song „Noble“, den die Band für Garrett Noble Smith, den 2019 geborenen Sohn von Gründungsmitglied und MIDLAKE-Drummer MCKENZIE SMITH schrieb, der mit einer seltenen Hirnkrankheit geboren wurde, die eine ständige Betreuung notwendig machte, für die die Band mit einer Spendenaktion für Garrett Noble Smith um Hilfe bittet.
FAZIT: Auf der musikalischen Seite galt das Ensemble aus Denton, Texas, immer schon als ein wenig aus der Zeit gefallen. Anstatt sich wie praktisch alle anderen texanischen Musiker in Sachen Roots-Rock oder Country-Americana zu üben, strebten MIDLAKE schon immer nach Größerem und reicherten ihre Musik mit Prog-Rock, Artpop und Psychedelia-Elementen an, bis am Ende eine ganz eigene musikalische Genussmittelklasse dabei herauskam. Auch wenn sich der Ton von Album zu Album immer mal wieder wandelte (dieses Mal zum Beispiel eher melancholisch als düster), kommen MIDLAKE ihrem angestrebten Ideal mit dem neuen Album „For The Sake Of Bethel Woods“ unter der Regie von JOHN CONGLETON näher als je zuvor. Vielschichtiger, organischer, zugänglicher, melodischer und spielfreudiger klangen MIDLAKE jedenfalls noch nie – und das ohne ihre ambitionierten musikalischen Ansprüche aufzugeben und dabei eine ganze Reihe zeitloser Instant-Klassiker zu fabrizieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Commune
- Bethel Woods
- Glisteing
- Exile
- Feast Of Carrion
- Noble
- Gone
- Meanwhile
- Dawning
- The End
- Of Desire
- Bass - Paul Alexander
- Gesang - Eric Pulido
- Gitarre - Eric Nichelson, Eric Pulido
- Keys - Jesse Chandler
- Schlagzeug - McKenzie Smith
- For The Sake Of Bethel Woods (2022) - 14/15 Punkten
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