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Neumatic Parlo: Random Toaster (Review)

Artist:

Neumatic Parlo

Neumatic Parlo: Random Toaster
Album:

Random Toaster

Medium: CD/Download/Kassette
Stil:

Neo Psych Pop, Indie Pop

Label: Unique Records
Spieldauer: 27:49
Erschienen: 14.05.2021
Website: [Link]

Es wird romantisch, denn entgegen dem doch eher nichtssagenden Titel „Random Toaster“ vertonen NEUMATIC PARLO hier eine interessante Mischung aus Post-Punk mit präsenter Psychedelic-Note und kleiden das Ganze in ein fast unverschämt poppiges Gewand. Insofern passt die stilistische Einordnung als „Neo Psych Pop“ ganz gut. Vorweg aber erstmal ein Kritikpunkt: Das Cover ist so dermaßen nichtssagend, dass es fast wieder interessant sein könnte. Mit Betonung auf „fast“. Aber sei’s drum, man soll ein Paket schließlich nach seinem Inhalt beurteilen und den lohnt es in diesem Fall tatsächlich zu entdecken.

Unter der poppigen Oberfläche schlummert nämlich noch so einiges. Verträumte Indie-Sounds zum Beispiel, oder auch eine dezente Melancholie, die in Songs wie „Ghost“ von leichtfüßigem Groove getragen wird. Dazu erzeugen die Gitarren und vor allem diese irgendwie entrückt wirkende Stimme ein Gefühl von vertonter Einsamkeit.
Das passt insofern perfekt in die aktuelle Zeit, als dass sich die Menschen spätestens seit 2020 in Teilen immer fremder werden. Die Gesellschaft dividiert sich auseinander und der allgemeine Fokus wird vielmehr auf die Unterschiede als auf die Gemeinsamkeiten gerichtet. Da passt es auch gut ins Bild, dass Songs wie „Real Insight“ von Reisen in weit entfernte und völlig andere Sphären schwärmen. Realitätsflucht als Ausweg sozusagen.
Lässt man das nervöse Gefühl von „Nicolas Winding Refn“ auf sich wirken, dann wird es auch ein Stück weit nachvollziehbar, warum eine Flucht reizvoll ist. Aufgekratzt und sperrig dröhnt der Song aus den Boxen. Das Schlagzeug hat etwas Hibbeliges, das sowohl antreibt als auch immer penetranter wird und über allem schwebt dieses zugleich sanfte und doch irgendwie stressige Säuseln des Sängers. Und selbst wenn die Stimmung zu keiner Zeit angenehmer wird, erzeugt sie doch einen speziellen Reiz, der dafür sorgt, dass der geneigte Hörer bei Stange bleibt.
Passend erscheint zudem, dass die Band ihre eigenen Ursprünge ein Stück weit aufklärt und von einem gemeinsamen Roadtrip zum Desert Daze Festival in Kalifornien erzählt, der letzten Endes auch zur Gründung von NEUMATIC PARLO geführt haben soll. Passend dazu klingt der Song tatsächlich sehr trocken und doch sind da immer diese verspuhlten Synths, die dem Ganzen eine psychedelische Note verleihen. Hat ein bisschen was von Hippie-Liebe. Love, Peace and Psychedelica… oder so ähnlich.
Damit steht der langsam ansteigende und in plötzlicher Fröhlichkeit explodierende Abschluss „Airplane“ genau am richtigen Platz. Klingt er doch wie die freudige Heimkehr nach so einem Trip. Zuhause ist es doch am schönsten und doch steigen die Erwartungen an den nächsten Ausflug mit jeder Ankunft wieder an. Insofern findet die Einsamkeit, mit der das Album beginnt, hier doch zu einem Abschluss voller Gemeinschaft.

FAZIT: „Random Toaster“ von NEUMATIC PARLO sollte trotz seines seltsamen Titels und dem ebenso seltsamen Cover mehrmals gehört werden. Denn mit fortschreitender Analyse verbreitet dieses Album eine Stimmung, die von anfänglicher Nervosität, über zwischenzeitliche Stresssituationen bis hin zur abschließenden Einigkeit eine passende Darstellung der aktuellen Zeitqualität liefert. Wer es weniger spirituell, mystifiziert oder wie auch immer betrachtet, der bekommt hier ein facettenreiches Musikpaket voller, mitunter etwas rätselhafter, Indie-Popmusik geboten.

Dominik Maier (Info) (Review 2160x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Real Insight
  • Nicolas Winding Refn
  • Lake Perris State Recreation Area
  • Ghost
  • Airplane

Besetzung:

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