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Oh Hiroshima: Myriad (Review)
Artist: | Oh Hiroshima |
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Album: | Myriad |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Rock |
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Label: | Napalm / SPV | |
Spieldauer: | 38:42 | |
Erschienen: | 04.03.2022 | |
Website: | [Link] |
Nach dem Ausscheiden von Bassist Simon Forsberg im Jahr 2021 musizieren OH HIROSHIMA nur noch zu zweit, doch an der stilistischen Ausrichtung der Brüder Jakob Hemström und Oskar Nilsson hat sich kaum etwas geändert, zumal sie sich von jeher als stilistische Grenzgänger verstehen und somit insofern wirklichen Post Rock spielen, als sie das Genre Rock transzendieren.
Sicherlich zettelt das vierte Album des nunmehrigen Duos keine musikalische Revolution an, doch die sieben Tracks von "Myriad" sind ein weiterer Beleg dafür, wie viel in einem grundlegend auf Gitarren fußenden Stil geht, wenn bei der Einbindung "artfremder" Elemente besonnen und einfühlsam vorgeht. da die Geschwister ihre vielschichtigen Kompositionen klanglich von Fachleuten in Szene setzen ließen - die Aufnahmen fanden bei Kristian Karlsson statt, der bereits mit pg.lost oder Cult Of Luna arbeitete, und Magnus Lindberg, der zur erweiterten Besetzung der Letztgenannten gehört, zeichnete fürs Mastering verantwortlich -, brennt auch auf dieser Ebene rein gar nichts an.
Trotz der zig Facetten, die "Myriad" zu bieten hat, ist es ein ausgesprochen kompaktes, Song-orientiertes Album geworden. Da an- und abschwellende ´Nour´ bleibt genauso wie das wemütige ´All Things Pass´ letztlich auf ätherische Vocals fixiert (die erfreulicherweise nicht immer mit Effekten verfremdet werden), ehe das instrumentale ´Veil Of Certainty´ um ein dramatisches Gitarrenmotiv kreist,
´Ascension´ bringt den irgendwie schwere- oder körperlosen Charakter am direktesten auf den Punkt, wobei man angesichts der verträumten Melodien auch an jüngere Alcest (die auch hinsichtlich der gesanglichen Lautmalerei in ´Humane´ anklingen) als Vergleichsband denken könnte. In jedem Fall sind OH HIROSHIMA zu "richtigen" Songwritern im ursprünglichen Sinn gereift, wie kurz vor Schluss einmal mehr das sich linear hochschraubende ´Tundra´ belegt. Seinen würdigen Abschluss findet "Myriad" in der Streicher-Elegie ´Hidden Chamber´
FAZIT: Aus der Not eine Tugend gemacht - OH HIROSHIMA sind zu zweit stärker denn je, und "Myriad", das erste Erzeugnis der Duo-Besetzung sollte jeder kennen, der nicht schablonenhaften Post Rock schätzt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nour
- Veil of Certainty
- All Things Pass
- Ascension
- Humane
- Tundra
- Hidden Chamber
- Bass - Jakob Hemström
- Gesang - Jakob Hemström
- Gitarre - Jakob Hemström
- Schlagzeug - Oskar Nilsson
- Myriad (2022) - 12/15 Punkten
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