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Slade: In Flame – Limited Edition Splatter Vinyl (Review)

Artist:

Slade

Slade: In Flame – Limited Edition Splatter Vinyl
Album:

In Flame – Limited Edition Splatter Vinyl

Medium: Limitiert/LP farbig
Stil:

Glam Rock, Kult

Label: BMG/Warner
Spieldauer: 40:03
Erschienen: 26.11.2021
Website: [Link]

Bei SLADE musste man tatsächlich in Flammen stehen, als die 1975 im Mittelpunkt eines Filmes standen, der sich um eine fiktive Band drehte, die in den späten 1960er-Jahren als FLAME mithilfe einer großartigen Marketingstrategie and die Spitze der Musik-Szene gepusht werden, um sich dann aufzulösen.

Gut, ganz so erging es SLADE – die sich nur durch ein S und D von der fiktiven Band unterscheiden – nicht, aber natürlich werden so einige Parallelen erkennbar sein. Und dass der Soundtrack, den SLADE zu dem Film noch vor dessen offizieller Veröffentlichung beisteuerten, großartig war, steht außer Frage.

Der Film selber wurde allerdings nicht uneingeschränkt mit Begeisterung überschüttet, auch weil die SLADE-Musiker als Hauptdarsteller eben doch in erster Linie Musiker und dann erst Schauspieler sind. Selbst wenn sie das nicht unbedingt einsehen wollten, denn 1974 reichte der britischen Band ihr riesiger Erfolg aus eigenem Empfinden heraus nicht mehr, sodass sie tatsächlich zu anderen Ufern aufbrechen wollten.
Also schlug ihnen ihr Manager vor, doch einen Film zu machen, wie das die BEATLES oder auch THE WHO und FRANK ZAPPA ja längst getan hatten. Und so kam es, wie es kommen musste: Aus musikalischer Sicht war „In Flame“ wortwörtlich ein Burner, aus cineastischer eher ein Strohfeuer.
Dafür aber ist mit „In Flame – Limited Edition Splatter Vinyl“ auch die Neuauflage ein vom farbigen Vinyl (gelb-rot mit schwarzen Einsprengseln) her, das sich auf dem Plattenteller drehend wirklich wie ein Feuer anschaut – das natürlich hoffentlich nicht knistert – ein echter Hingucker.

1975 jedenfalls begannen Sänger NODDY HOLDER und Bassist JIM LEA begleitend zu dem Film, den das BBC als überschwänglich und eindeutig übertrieben gar als 'Citizen Kane of British pop movies' bezeichnete, am gleichnamigen Soundtrack zu arbeiten, mit dem SLADE einerseits von ihrer erfolgreichen Musikschiene abweichen, aber andererseits auch Typisches und Erfolgsverheißendes einfließen lassen wollten.
So begannen sie gleich nach Abschluss ihrer fünften Konzert-Tournee durch Amerika, das Album aufzunehmen, auf dem dann auch solche Mega-Seller wie „Far Far Away“ und als Album-Opener „How Does It Feel“ landeten, sodass der Soundtrack umgehend die britischen Top Ten (Platz 6) eroberte.

Insgesamt aber war das Album und der Film für SLADE ein Schnitt der unangenehmen Art. Denn die bis dahin als echt lustig geltenden Glam-Rocker mit der gehörigen Portion Härte und einem einmaligen Sänger präsentierten plötzlich eine eher nachdenklich-düstere und noch härter rockende Seite, die so gar nicht zu ihrem eigentlichen Image, welches besonders die britischen Fans so liebgewonnen hatten, passen wollte.
Zudem wartete „In Flame“ mit jeder Menge Bläser auf – ein SLADEscher Quantensprung, der zwar der Band großartig gefiel, ihren Anhängern aber weniger, auch wenn Schlagzeuger Powell dazu feststellt: „Es hat einen großartigen Swing und es ist das erste Mal, dass wir Blechbläser verwenden.“

Dem Album war nicht mehr der Erfolg wie „Slayed“ und „Old New Borrowed And Blue“ vergönnt.
Ein Weiteres verursacht dann der Film, der noch weniger die Erwartungen vieler Fans erfüllt. Er ist viel zu ernst und lässt nicht etwa eine rockige Spaßtruppe auf die Zuschauer los, sondern zeigt eher die düstere Seite des Rockgeschäfts. Das nahm man SLADE tatsächlich übel, obwohl das Album, das sich auch stark an den guten alten Sechzigern, in denen schließlich auch der Film spielte, orientierte und mit Bläsern aufwartete, absolut stark war und heute noch immer ist. Jedenfalls hat es aus Kritikersicht nichts an seiner Ausstrahlung verloren.
Nur sah das eben Mitte der Siebziger völlig anders aus, wozu vordergründig wohl nicht die Musik, sondern vielmehr der Film beitrug, was Chris Ingham (Produzent und Jazzpianist) zu dem Schluss kommen ließ, dass mit diesem Album die „Liebesaffäre zwischen SLADE und deren Fans endete“.
Irgendwie hatten sie sich eben „Far Far Away“ voneinander entfernt.

FAZIT: Als 1974 der Soundtrack „In Flame“ von SLADE als Vorbote zu dem Film „Flame“, in dem die Band selber mitspielte, erschien, schieden sich die Geister der Fans daran, denn im Gegensatz zu den sonst als immer recht lustig empfundenen Glam-Rockern, klang die Musik deutlich ernster und rockiger und enthielt sogar breit angelegte Bläser-Sätze. Trotzdem sind das unverkennbar SLADE, die noch dazu mit „Far Far Away“ einen ganz großen Hit darauf 'entflammten'. Im Rahmen der Reihe von LP-Neu-Veröffentlichungen der Brit-Glam-Rocker im Splatter-Vinyl gibt's „In Flame“ nach dem rot-blauen „Old New Borrowed And Blue“ nun als feuer-gelb-rote LP im besten Vinyl-Klang als Deluxe-Vinyl-Reissue. Ein großartig klingendes und anzusehendes Sammlerstück.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3010x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A (21:50):
  • Standin' On The Corner (4:54)
  • The Kinda Monkeys Can't Swing (3:27)
  • How Does It Feel (5:54)
  • Far Far Away (3:37)
  • O.K. Yesterday Was Yesterday (3:58)
  • Seite B (18:13):
  • This Girl (3:32)
  • Heaven Knows (3:55)
  • Summer Song (Wishing You Were Here) (3:36)
  • So Far So Good (3:02)
  • Lay It Down (4:08)

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