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The Anchoress: The Art Of Losing (Expanded Edition) (Review)
Artist: | The Anchoress |
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Album: | The Art Of Losing (Expanded Edition) |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock / Pop |
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Label: | Kscope / Edel | |
Spieldauer: | 115:32 | |
Erschienen: | 04.02.2022 | |
Website: | [Link] |
Die walisische Produzentin, Multiinstrumentalistin und Songwriterin Catherine Anne Davies alias THE ANCHORESS ist hierzulande noch ein nahezu gänzlich unbeschriebenes Blatt, wohingegen sie in Großbritannien auf Händen getragen wird - nicht zuletzt von Kunstpop-Altmeister Elton John, der ihr zweites Album bei Erscheinen im Frühling 2021 über den grünen Klee lobte.
Mit einem auf internationalem Parkett operierenden Label im Rücken veröffentlicht die Künstlerin ihre vertonte Trauerarbeit nun noch einmal in beträchtlich erweiterter Fassung für den deutschen Markt… wo die Prog-Szene sie mit offenen Armen willkommen heißen dürfte.
„The Art of Losing“ ist nun 19 statt 14 Tracks stark, da es fünf komplett neue Akustikaufnahmen als Boni enthät. Diese sind am Gehalt des Kernwerks gemessen auch wirklich nichts weiter als sympathische Dreingaben und werden letztlich von den Originalversionen der Stücke überschattet.
Davies zieht hier alle Fäden allein - Kate Bush und Kristeen Young lassen grüßen - und schafft ein kunstvolles Gesamtwerk, dessentwegen etwa ein David Bowie stolz auf sie gewesen wäre, gleichwohl sie anders als die verstorbene Ikone mitnichten verschiedene Alter Egos vorschiebt: „The Art of Losing“ verarbeitet Verlustschmerz und eine generell turbulente Achterbahnfahrt im Privatleben der Schöpferin (überstandener Gebärmutterhalskrebs, mehrere Fehlgeburten), wodurch die Platte sogar Kreise bis ins Milieu des Frauenrechtsaktivismus zog.
Die oft mit opulenten Streichern in Szene gesetzten Lieder auf dem Album rotieren meistens um die wortgewaltigen Texte und die Stimme de reinstweiligen Simple Minds-Mitmusikerin (Davies ist auf deren letzten beiden Studioalben zu hören), wobei stilistische Ähnlichkeiten zu anderen charismatischen Solomusikerinnen (zwei wurden gerade genannt, Kate Bush und PJ Harvey möchte man hinzufügen) nicht von der Hand zu weisen sind.
Aufgrund des narrativen Charakters fällt das Hervorheben einzelner Nummern schwer, aber das bittersüße ´All Farewells Should Be Sudden´ und ´The Exchange´ mit James Dean Bradfield von den Manic Street Preachers im Duett taugen prima als Anspieltipps, um sich den Rest dieses aufwühlenden Seelenstriptease zu erschließen.
FAZIT: Die Neuauflage von THE ANCHORESS´ zweitem Album lädt zu neuerlicher oder erstmaliger Vertiefung in die Musik des Projekts ein. Lyrisches Liedermachertum und aufwändig inszenierter Art Pop vereinen sich mit einer trotzigen "jetzt erst recht"-Haltung zu einer betörenden Klangwelt, die süchti gmacht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Moon Rise (Prelude)
- 2. Let It Hurt
- 3. The Exchange feat. James Dean Bradfield
- 4. Show Your Face
- 5. The Art of Losing
- 6. All Farewells Should Be Sudden
- 7. All Shall Be Well
- 8. Unravel
- 9. Paris
- 10. 5am
- 11. The Heart Is a Lonesome Hunter
- 12. My Confessor
- 13. With The Boys
- 14. Moon (An End)
- 15. Show Your Face (Piano Version)
- 16. Let It Hurt (String Quartet Version)
- 17. All Farewells Should Be Sudden (Acoustic Version)
- 18. The Art of Losing (Acoustic Lounge Version)
- 19. The Exchange (Solo Piano Version)
- The Art Of Losing (Expanded Edition) (2022) - 12/15 Punkten
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