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Till Kersting: Circuskind (Review)
Artist: | Till Kersting |
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Album: | Circuskind |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Deutsch Rock |
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Label: | Bear Family Productions | |
Spieldauer: | 30:17 | |
Erschienen: | 05.11.2021 | |
Website: | [Link] |
Gitarrist und Sänger TILL KERSTING ist zurzeit vornehmlich mit dem rock’n‘rollenden Trio THE BASEBALLS unterwegs; auf seinem neusten Solo-Werk „Circuskind“, umfangmäßig im Grenzbereich zwischen EP und LP, hat der Kölner nach drei englischsprachigen Alben nun zur deutschen Sprache gefunden.
Ein Selbstläufer wird das Album deswegen nicht.
KERSTING singt nun zwar für alle verständlich, Preise für seine Dichtkunst heimst er aber nicht ein. Die Texte holpern, stolpern und reimen, dass es (k)eine Freude ist – „definieren“ und „verlieren“, „Stress“ und „ADHS“ werden verbandelt, da „verliert man sich durch krasse Aktionen“ und „die erste große Liebe hat ihren Soll beglichen“.
Bereits im zweiten Lied hören wir im Refrain: „Uschi, Uschi, Uschi Obermaier, Uschi, Uschi – oh, du bist so heiß, dass ich dich heut noch feier“... Irgendwie schade um diesen flotten Song mit den feinen Bläsersätzen und den diskreten Stones-Echos im Hintergrund.
Mit seiner Telecaster weiß sich KERSTING um ein Vielfaches virtuoser auszudrücken als mit Worten, ob unaufgeregt untermalend in „Lass uns ans Meer fahren“ oder im typischen Fender-Sound kräftig rockend auf „Boom Boom“. Mit seiner Rhythmus-Fraktion verfügt KERSTING über einen sicheren und soliden Wert, der erfahrene Tastenmann Dirk Schaadt sorgt zudem da und dort in unaufdringlicher Weise für ein gesundes Fundament („Frei sein“, „Boom Boom“).
TILL KERSTING ist in einem (Kultur-)Zirkus aufgewachsen. Auf diesem Hintergrund wird zum einen verständlich, wie das neue Album zum Namen kam, zum andern verrät er vielleicht auch, warum diesem Album in Bezug auf den Charakter der Lieder etwas Zufälliges anhaftet. Im Zirkus folgt auf die Pferdedressur die Trapeznummer, danach sind die Clowns an der Reihe – beim „Circuskind“ ist es nicht anders: Rock, Pop, Schlager, Glam Rock, Ballade... gerne auch im Mix. Das soll hier einfach festgehalten und nicht gewertet sein; was für die Einen unausgewogen ist für die Andern vielseitig.
FAZIT: TILL KERSTING hat für sein neues Album „Circuskind“ vom Englischen ins Deutsche gewechselt. Das klappt nur bedingt. Musikalisch ist dieses vierte Werk eine solide Sache, wobei sich bei der Angabe des Stils nach „Rock“ eine ganze Reihe von Präzisierungen aufdrängen würde. Also gibt es diesmal nur die eine mögliche Empfehlung: Kein Blindkauf, ausgiebig vorhören.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hallo Hallo
- Uschi Obermaier
- Frei sein
- Lass uns ans Meer fahren
- Boom Boom
- Kleines Hippiemädchen
- Ich bin dabei
- Wenn ich dich mal verlier
- Bass - Robert Lindemann
- Gesang - Till Kersting
- Gitarre - Till Kersting
- Keys - Dirk Schaadt
- Schlagzeug - Dirk Ferdinand
- Circuskind (2021) - 8/15 Punkten
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