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Wilderun: Epigone (Review)
Artist: | Wilderun |
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Album: | Epigone |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 62:42 | |
Erschienen: | 07.01.2022 | |
Website: | [Link] |
Für "Epigone" griff WILDERUN-Mastermind Evan Anderson Berry teilweise auf Ideen zurück, deren Ursprung weit in der Vergangenheit lag, doch drastisch verändert hat sich die Band seit dem 2019er Vorgänger "Veil of Imagination" dankenswerterweise nicht. Das Songwriting wirkt im Vergleich dazu lediglich etwas kompakter, obwohl Die Formation natürlich abermals innerhalb eines breiten Rahmens komponiert und konzeptioniert hat.
Einschließlich des anrührenden akustischen Vorspiels ´Exhaler´ folgen die WILDERUN des Jahres 2022 klarer erkennbaren Spannungsbögen als jene Zusammenrottung von Musikern, die einander 2012 am renommierten Berklee College of Music fanden. "Epigone" nimmt nur langsam Fahrt auf, und diese Entscheidung der Band hat Methode. Der 14-minütige Opener ´Woolgatherer´ bleibt zunächst im folkloristischen Symphonic Prog geerdet, doch selbst wenn Blastbeats, Growls und ein Keyboard-Orchester hereinbrechen, franst der Track nicht aus, sondern kehrt mehrmals zu seinen Ausgangspunkten zurück, wobei die Texte einen wichtigen Teil zur Erfassung des Ganzen beitragen.
So läuft´s anschließend auch während der unwesentlich längeren Folgestücke ´Passenger´ und ´Identifier´, die sich bei allem geradezu verschwenderischen Zierrat aus dem konservativen Prog-Metal-Baukasten in erster Linie durch Evans Gesang und klassische Arrangements tragen. Die Stimmung pendelt letztlich auch in der 20-minütigen, vierteiligen Suite ´Distraction´ zwischen beschwingter Zuversicht und Trotz oder Zorn, wobei man wie schon in Bezug auf WILDERUNs frühere Alben Devin Townsend, Opeth und Porcupine Tree als Hauptimpulsgeber anführen darf.
Falls "Epigone" eines für WILDERUN bedeutet, dann Konsolidierung und Verfeinerung ihrer schreiberischen Qualitäten. Paradoxerweise konnte die nach einem Tal in der "Shannara"-Buchreihe von Fantasy-Romancier Terry Brooks benannte Band in letzter Zeit wegen Corona nicht touren, wirkt aber auf diesem Album vielleicht zum allerersten Mal wirklich wie ein organischer Zusammenschluss von Künstlern, die wissen, was sie wollen.
FAZIT: In Sachen Progressive Metal der zeitgenössischen Sorte wird man 2022 nicht an WILDERUNs "Epigone" vorbeikommen. Der vierte Longplayer des Kollektivs aus Boston im US-Bundesstaat Massachusetts hat von Virtuosität über ausladende Kompositionen bis zu einem intelligenten inhaltlichen Konzept alles, was eine klassische Kopfhörerplatte mit Langzeitwirkung braucht - turn on, tune in, drop out.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Exhaler
- 2. Woolgatherer
- 3. Passenger
- 4. Identifier
- 5. Ambition
- 6. Distraction I
- 7. Distraction II
- 8. Distraction III
- 9. Distraction Nulla
- 10.Everything In Its Right Place
- Bass - Dan Muller
- Gesang - Evan Anderson Berry
- Gitarre - Joe Gettler, Evan Anderson Berry
- Keys - Evan Anderson Berry, Dan Muller
- Schlagzeug - Jon Teachey
- Sonstige - Wayne Ingram, Dan Muller (Orchestrierung)
- Veil of Imagination (2020) - 12/15 Punkten
- Epigone (2022) - 12/15 Punkten
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