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Bonny Doon: Let There Be Music (Review)

Artist:

Bonny Doon

Bonny Doon: Let There Be Music
Album:

Let There Be Music

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie Pop, Alternative Rock, Folk

Label: Anti-
Spieldauer: 40:38
Erschienen: 16.06.2023
Website: [Link]

BONNY DOON ist eine Band, die einer Erklärung bedarf. Denn beispielsweise verbirgt sic dahinter keine Person, sondern der Name eines Ortes in der Nähe der kalifornischen Stadt Santa Cruz, den sich BILL LENOX, BOBBY COLOMBO und JAKE MIECIK als Projektnamen für ihr Indie-Rock-Projekt (und ihr erstes Album von 2017) ausgeliehen haben. Freilich kommt die Band nicht aus Kalifornien, sondern aus Detroit, Michigan. Musikalisch spielt diese Einordnung keine Rolle, da sich BONNY DOON weder auf Westcoast-Psychedelia noch auf Motor-City-Rock eingeschossen haben. Wohl aber findet sich ein Faible für Städte- und Ortsnamen in den sympathischen Städteporträts, welche die Jungs in ihrem Oeuvre immer mal wieder verstecken.

Früher waren das zum Beispiel Detroit selbst oder Portland bzw. Maine – auf dem neuen Werk ist es San Francisco, dem BONNY DOON mit einer ihrer klassischen, leicht melancholischen Mid-Tempo-Glampop-Perlen eine musikalische Hommage angedeihen lassen. Damit wird die Geschichte fortgeschrieben, welche die Band schon auf ihrer zweiten EP von 2015 mit dem Song „Never Been To California“ eingeläutet hatte, denn inzwischen sind BONNY DOON nämlich durchaus in Kalifornien gewesen. Unter anderem auch deswegen, weil die drei Musiker schon 2018 mit Acts wie BAND OF HORSES, SNAIL MAUIL und WAXAHATCHEE in den USA auf Tour gingen. Aufgrund dieses Umstandes wurden BONNY DOON 2020 dann zur Backing Band für WAXAHATCHEE und spielten auch auf deren Album „Saint Cloud“ mit. Das erklärt außerdem, das KATIE CRUTCHFIELD (WAXAHATCHEEs richtiger Name) auf mehreren Tracks des neuen BONNY DOON-Albums „Let There Be Music“ als Sängerin zu hören ist.

Ursprünglich begannen BONNY DOON ihre musikalische Laufbahn aus der Folk- und Folkpop-Ecke heraus und bis heute setzen sie auf viele akustische und organische Elemente, die sich im klassischen Storytelling-Setting am wohlsten fühlen. Auf dem neuen Album kommt noch eine gehörige Portion klassischen Glamrock-Flairs dazu und das Sounddesign wurde gegenüber der letzten beiden Alben deutlich ausgeweitet. Dabei wechseln sich BOBBY COLOMBO und BILL LENNOX als Songwriter, Vokalisten und Gitarristen bzw. Bassisten ab – können aber demzufolge nicht auch noch das auf diesem Album sehr prägende Piano spielen. Dafür baten sie Freunde wie Kyle Forester - oder beim Titeltrack Michael Malis – hinzu, was zu einem besonders lebendigen, spielfreudig ausgelebten Jam-Sound mit 70's Vibes führt. Auch die bandinterne Begeisterung für die entwaffnend simple Botschaft des im Singalong-Modus vorgetragenen Titeltracks kommt hier zum Ausdruck: „Let There Be Music, let there be love – and let there be sadness, but only sometimes“.

Die Sache mit der Sadness – die sich als melancholischer Unterton durch das ganze Oeuvre von BONNY DOON zieht - wird dabei als Teil des Ganzen verstanden. In dem Song „Crooked Creek“ erklären BONNY DOON dann ihr Verhältnis zur Traurigkeit: „I took a ride on a raindrop and waddyaknow: I came across sadness sitting alone. I said what's the matter sadness, why are you so sad. Sadness replied: That's just how I am.“ Letztlich erklärt das die heitere Gelassenheit, mit der BONNY DOON das ganze Leben betrachten. Und genau diese Einstellung macht „Let There Be Music“ zu einem durchweg versöhnlichen, angenehmen, nachvollziehbaren und heilsamen Hörerlebnis.

FAZIT: Es war nicht die Pandemie, sondern eine längere Phase, in der sich JAKE KMIECEK und BOBBY COLOMBO mit ernsten gesundheitlichen Problemen herumschlagen mussten, während sie mit WAXAHATCHIE auf Tour waren, die dazu führte, dass das neue DONNY BOON-Album „Let There Be Music“ wesentlich später als geplant veröffentlicht wurde. Es ist dann aber dennoch keineswegs eine depressive Therapie-Scheibe geworden, sondern eine grundsätzlich lebensbejahende Ode an die kleinen Details, die – aus der richtigen Perspektive betrachtet – das Leben auf unspektakuläre Weise lebenswert machen können. BONNY DOON sind also keine Rockstars, sondern so etwas wie musizierende Lebenskünstler.

Ullrich Maurer (Info) (Review 3241x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A:
  • San Francisco
  • Naturally
  • Crooked Creek
  • Let There Be Music
  • Maybe Today
  • Seite B:
  • You Can't Stay The Same
  • Roxanne
  • On My Mind
  • Fine Afternoon
  • Famous Piano

Besetzung:

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