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Breiling & Brückner: Puuro Ja Silta (Review)

Artist:

Breiling & Brückner

Breiling & Brückner: Puuro Ja Silta
Album:

Puuro Ja Silta

Medium: CD/Download
Stil:

Elektronische Musik im Stil der Berliner Schule

Label: Eigenproduktion/SynGate Records
Spieldauer: 78:00
Erschienen: 30.06.2023
Website: [Link]

Manchmal weiß man beim besten Willen nicht mehr, was man noch zu den Alben schreiben soll, die man immer wieder zum Besprechen bekommt und die sich überdeutlich an den 'Kosmischen Pionieren' der 'Berliner Schule', also KLAUS SCHULZE, EDGAR FROESE (TANGERINE DREAM) und MANUEL GÖTTSCHING (ASH RA TEMPEL), orientieren. Genau solch ein Album ist auch „Puuro Ja Silta“ (Warum ein Titel in finnischer Sprache gewählt wurde, bleibt das Geheimnis der beiden Elektroniker.) von BREILING & BRÜCKNER, den elektronischen Krautrockern der Gegenwart im Kosmische-Pioniere-Huldigungsmodus, geworden. Das erfreut garantiert alle Anhänger der 'Berliner Schule', die noch immer all zu gern den drei leider bereits verstorbenen, hier erwähnten Elektronik-Schulmeistern ihre Hochachtung entgegenbringen, aber alle, denen diese Musik nicht viel gibt oder sie als zu 'kalt' einschätzen, denen wird „Puuro Ja Silta“ eine angenehme Bestätigung für ihre Vorurteile sein. Und dass auch die deutsch-finnische Freundschaft bei einem Album ohne Gesang vorangetrieben wird, bleibt eher zweifelhaft.

Michael BRÜCKNER (Synthesizer, Keyboards, Programmierung und zusätzliche Gitarre) & Achim BREILING (Moog Theremini, Alto- und Soprano-Rekorder), auch als intensiver, kompetenter Schreiber unter den 'Babyblauen Seiten' bekannt, begeben sich auf eine schwebende, insgesamt bei den drei mitunter fast an die 30-Minuten-Marke kratzenden Stücken, sehr entspannte (andere könnten auch langweilige sagen) Reise durch einen Kosmos, der sich beim Hören in den Köpfen der Elektronik-Freunde bedächtig entfaltet.

Das große Vorbild KLAUS SCHULZE klingt jedenfalls permanent bei allen drei Space-Electronic-Longtracks durch und setzt so gesehen auch dessen musikalisches Erbe auf „Puuro Ja Silta“ fort. Für eine angenehme Abwechslung sorgt bei den Stücken, dass neben BREILING & BRÜCKNER auf „Laajat Sointipinnat“ (27:18 Minuten) und „Rappeutuva Tila“ (25:42 Minuten) mit Volker Lankow ein zusätzlicher Perkussionist mit ins Spiel kommt, der den schwebenden Stücken überraschende, mehr erdverbundene Impulse verleiht. Zudem steigert sich das finale Stück „Rappeutuva Tila“ zum Highlight des gesamten Albums, da hier neben den Perkussions der Gitarrist Lars Tellmann zusätzlich Klänge an seinem Sechssaiter beisteuert, die so das letzte Stück, welches wohl übersetzt 'Schwindender Raum' heißt, zu einem abwechslungsreichen 'Schwindenden Traum' wird, der den intensivsten Eindruck auf diesem Album hinterlässt.

Entstanden ist die Musik bereits im Frühling des Jahres 2017 als sich BREILING & BRÜCKNER spontan für eine elektronische Jam-Session in Brückners Studio trafen und dieses mit dem hier zu hörenden Resultat wieder verließen, wobei es noch weitere digitale Bonus-Stücke (auf welche innerhalb dieser CD verwiesen wird) im Netz zu entdecken gibt.

FAZIT: „Puuro Ja Silta“ ist das krautelektronische Ergebnis eines Zusammentreffens von (Achim) BREILING & (Michael) BRÜCKNER, die 2017 bei einer Jam-Session in Brückners Studio dieses Album einspielten und es selber recht eindeutig und natürlich sehr passend charakterisieren, indem sie in dem wirklich großartigen, im Comic-Style illustrierten Booklet feststellen: „Das Resultat dieser Session ist eine Kombination aus der Elektronischen Musik der 'Berliner Schule', Krautrock und verrückten Space-Experimenten.“ Das kann man gerne genauso stehen lassen, auch wenn sich die drei Longtracks (zwischen 25 und 28 Minuten) mitunter im besten KLAUS SCHULZE-Stil ein wenig zu sehr in die elektronische Kosmik-Pionier-Länge ziehen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1865x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Laajat Sointipinnat
  • Hitaasti Vellova
  • Rappeutuva Tila

Besetzung:

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