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Claudio Milano's End Friends (La Bobina di Tesla): ManifestAzioni - Live 2011-2023 (Review)

Artist:

Claudio Milano's End Friends (La Bobina di Tesla)

Claudio Milano's End Friends (La Bobina di Tesla): ManifestAzioni  - Live 2011-2023
Album:

ManifestAzioni - Live 2011-2023

Medium: CD/Download
Stil:

Avantgarde, Psychedelic, Folk, Prog, Jazz, Klassik

Label: music force/EgeaMusic
Spieldauer: CD1: 56:09 / CD2. 68:55
Erschienen: 19.05.2023
Website: [Link]

Wie der Titel bereits verrät, ist „ManifestAzioni - Live 2011-2023“ ein Querschnitt durch Konzerte, die Claudio Milano und seine END FRIENDS im angegebenen Zeitraum veranstaltet haben. CD 1gehört dabei zum Zugänglichsten und Rockigsten, das Milano und seine zahlreichen wie unterschiedlichen Begleiter über die Jahre veröffentlicht haben. Die zweite CD ist experimenteller gehalten, am Anfang und am Ende gibt es reine Gesangsexperimente, in denen die Facetten der vokalen Klanggestaltung auf vielfältige Weise vorgestellt und weitflächig ausgereizt werden.

Doch zunächst wird erstaunlich homogene Musik präsentiert, die pumpt, dröhnt und kracht, während Claudio Milano den Conférencier gibt, der singt, schreit, flüstert, bebt und Himmel wie Hölle beschwört. Kein Wunder ist doch Dante Alighieri wieder gerne gesehener Text-Lieferant. Seine Begleiter an den Instrumenten changieren irgendwo zwischen Frank Zappa, experimentellem Jazz, moderner Klassik, verschrobenem Prog und Jams, die mit Stoner-Rock liebäugeln. Das hat Drive, bewegt, ist aufreibend wie mitreißend. Partystimmung im siebten Kreis der Hölle.

Nach solistischem beginn ist „Per causa – nostra – Il“ ein strapaziöses Experiment, bis zum Zerreißen gespannt lavieren sich Milano und Freunde durch die Welkt der schrägen Klänge, bevor das „Incontro – Medley“ mit klassischen Mittel den Weg in die Moderne fortsetzt. „Cramars Marochins“ ist dann wieder ein vergleichsweise straighter Rocker in dessen Kontext Milanos exaltierter Gesang ausgesprochen gut zur Geltung kommt. „Surabaya Johnny“, der Brecht/Weill-Klassiker betont die manische Seite des Charakters. Der klagende Gesang und eine sanft-verführerische Harfe liefern sich ein atemraubendes Gefecht. „Da La leggenda di Zlatarog: Identità/Claps“ ist das fast zwanzigminütige Magnum Opus der zweiten Cd. Ein hypnotisches Stück, das mit abseitiger Psychedelic und weird Folk spielt und, gelegentlich eine Tom Waits-erobert-die-italienische-Oper-Atmosphäre verströmt. Sehr amüsant zudem, wenn Claudio Milano sich in gebrochenem Deutsch versucht und dabei eine ganz eigene Kunstsprache kreiert. Große Kunst. Danach: The screaming starts…

Wie üblich sollte man beim Zuhören Klängen gegenüber aufgeschlossen sein, die sich durchdringend ins Bewusstsein fräsen. Technisch ist die Live-Umsetzung der nicht leicht auf die Bühne zu bringenden Musik meisterlich.

FAZIT: Claudio Milano‘s END FRIENDS bieten eine zweistündige Live-Performance, die sich aus Auftritten aus zwölf Jahren zusammensetzt. Der normale Bühnenwahnsinn in komprimierter Form auf Tonträger festgehalten. Ein wilder ritt aus krachendem Rock, Neo-Klassik, Jazz, Chanson und Folk, gepaart mit Milano’s ganz eigener Art der Stimmakrobatik. Ein so faszinierender wie aufreibender Trip durchs Milanoversum. Für wagemutige Neuankömmlinge ist besonders die erste CD des Doppelalbums zu empfehlen.

Jochen König (Info) (Review 2030x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • CD 1:
  • Per causa - nostra
  • Dite
  • Che il piacere è peccato?
  • E se aprissi quella porta?
  • Conta chi tenta!
  • Amanti in guerra
  • Secca in festa
  • Gallia#4
  • Cerniere
  • Aghe aghe benedete
  • Nostro padre ci aspetta - A Claudio Rocchi
  • CD 2:
  • Madre pagana
  • Per causa - nostra -II
  • Incontro - Medley
  • Cramars Marochins PT II
  • Surabaya Johnny
  • Il serpente e il bastone
  • Nella torre delle aquile
  • Da La leggenda di Zlatarog: Identità/Claps
  • Pan’s pot
  • SenseNonSex - Vocal Workshow

Besetzung:

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