Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Corey Taylor: CMF2 (Review)

Artist:

Corey Taylor

Corey Taylor: CMF2
Album:

CMF2

Medium: CD/Download/Do-LP
Stil:

Großartiger Genremix aus Rock, Punk, Country und Metal

Label: CMFT & Co. (Sony BMG)
Spieldauer: 53:10
Erschienen: 15.09.2023
Website: [Link]

Während Solo-Album Nr. 1 des SLIPKNOT / STONE SOUR Frontmanns COREY TAYLOR aus dem Jahr 2020 das Akronym „CMFT“ für Corey Mother Fucking Taylor trug, griff die Marketingabteilung für das Follow-Up ganz tief in die Brainstorming-Reste-Rampe und kramte mit „CMF2“ einen Titel hervor, dessen Bedeutung zu entschlüsseln ich hier den geneigten Leserinnen und Lesern überlasse. Dieser kleine Seitenhieb bleibt aber – soviel sei vorweggenommen – der einzig wirkliche Kritikpunkt an einem Album, das einen jederzeit fesselnden Parforceritt durch komplett unterschiedliche Stilrichtungen bietet und den Hörern Einblicke in die Gefühlswelt des Musikers aus Des Moines, Iowa gewährt, die ansonsten geflissentlich hinter den diversen Masken verborgen bleiben, die Taylor als Frontmann seiner Hauptband spazieren führt.

Dass COREY TAYLOR mit SLIPKNOT sehr erfolgreich ausschließlich musikalische Hartkekse in die Menge feuert, könnte die Vermutung nahelegen, dass dieses bewährte Konzept auch auf Solopfaden durchgezogen wird, um dieselbe Erfolgswelle zu reiten. Aber weit gefehlt.

Fans, die musikalisch mit den derzeit pausierenden STONE SOUR wenig anfangen können, werden sich auch von „CMF2“ nicht wirklich angesprochen fühlen, zu breit gefächert ist der Genremix, den Taylor hier bravourös durchdekliniert. Schon das Cover, das neben diversen Requisiten seines Masken-Alter-Egos insbesondere eine Hommage an PRINCE darstellt, macht deutlich, dass der Musiker die ihm gebotene, künstlerische Freiheit fernab der Böse-Buben Attitüde SLIPKNOTs gebührend zu nutzen gedenkt. Das Ergebnis ist mal brachial, mal soft und balladesk, rockig, macht Anleihen an Punk und Country der Marke Garth Brooks, bleibt aber immer faszinierend und erfreulich erfrischend.

Bereits der Opener „The Box“ erinnert mit Mandolinen-Klängen und pumpendem Bass eher an PINK FLOYD („Take a breath – enjoy the show“) denn an bisherige Outputs Taylors. Mit „Post Traumatic Blues“ zieht das Tempo deutlich an, es gibt gutturalen Gesang, einen stadiontauglichen Chorus und ein sensationell-melodisches Highlight in Form eines gedoppelten Gitarrensolos.
„Talk Sick“ ist eine groovende Hard-Rock-Nummer, die man nicht besser hätte gestalten können, das Ganze gekrönt mit einem Gitarrensolo, bei dem PRINCE Pate gestanden hat. „Breath Of Fresh Smoke“ ist eine reinrassige Southern-Rock-Nummer, radiotauglich, kommerziell im besten Sinne des Wortes und der Beweis der Vielseitigkeit des Musikers, während „Beyond“ klassischen Melodic Hard Rock mit erneut ohrwurmartigem Chorus bietet. Mit „We Are The Rest“, das punkrockig daherkommt, öffnet Taylor eine weitere Schublade, in die seine Platte aber in Gänze nicht gesteckt werden kann.

Im Mittelteil bremst Taylor mit „Midnight“ und der reinrassigen Ballade „Sorry Me“, bei der nur akustische Gitarren und dezente Streicher zum Einsatz kommen, die Schussfahrt Richtung Finale nochmals deutlich ab, bevor mit „Punchline“ wieder die Post abgeht und mit „Someday I´ll Change Your Mind“ neuerlich alle melodischen Register gezogen werden. „All I Want Is Hate“ und „Dead Flies“ beschließen ein nahezu perfektes Album.

FAZIT: „CMF2“ von SLIPKNOTs „Number Eight“ COREY TAYLOR ist eine Werkschau der besonderen Art, werden hier doch alle Facetten eines Musikers hörbar, dessen Genie sich nicht auf eine Spielart zeitgenössischer Musik festlegen lässt. Das Album (auch als Doppel-LP im Gatefoldcover plus bedruckter Innenhüllen samt kompletter Textbeilage) fordert von der Zuhörerschaft die Bereitschaft, ausgelutschte Hörgewohnheiten zu hinterfragen und liefert ein breites Spektrum musikalischer Reize, das für die heutige Zeit ungewöhnlich ist. Zwar nicht das von Taylor selbst postulierte „beste Rock-Album aller Zeiten“ aber für sich genommen ein Meilenstein auf der Karriereleiter des Mannes hinter der Maske, der diese Requisite auf „CMF2“ ganz bewusst fallen lässt .

Im November kommt COREY TAYLOR zu drei Konzerten auch nach Deutschland:
Corey Taylor Live 2023
20.11.2023 – Köln, Palladium
22.11.2023 – Berlin, Verti Music Hall
23.11.2023 – Köln, Palladium
Tickets gibt es hier.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 2238x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (16:19):
  • The Box (2:12)
  • Post Traumatic Blues (5:43)
  • Talk Sick (4:34)
  • Breath Of Fresh Smoke (3:50)
  • Seite B (10:56):
  • Beyond (4:18)
  • We Are The Rest (3:02)
  • Midnight (3:36)
  • Seite C (11:58):
  • Starmate (3:43)
  • Sorry Me (4:02)
  • Punchline (4:13)
  • Seite D (13:57):
  • Someday I'll Change Your Mind (4:23)
  • All I Want Is Hate (3:21)
  • Dead Flies (6:13)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!